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10.05.2019

Auf der Suche nach dem Ommm

Bist du noch gestresst oder meditierst du schon? Auch am Arbeitsplatz ist abschalten möglich.

Bis vor wenigen Jahren war Meditieren nur etwas für Mönche in Tibet, Frauen mit selbst gebatikten Haremshosen oder Manager auf dem Selbstfindungstrip. So jedenfalls die weit verbreitete Meinung. Zwischenzeitlich hat sich das Bild der fernöstlichen Entspannungstechnik in unseren Breitengraden komplett gewandelt. Meditieren ist in und hat längst seinen Siegeszug hinaus aus den Yogastudios hinein in die Büroräume angetreten. Dabei muss es nicht gleich die halbstündige Meditation mit Yogamatte und Klangschale sein. Meditieren am Arbeitsplatz kann auch einfach bedeuten, sich kleine Auszeiten zu nehmen.

Achtsamkeit hat noch niemandem geschadet

Natürlich kann man den ganzen Hype um Achtsamkeit, Entspannungstechniken und Selbstwahrnehmung mit einem müden Lächeln bedenken und als Trend unter Hipstern abtun. Doch tatsächlich ist es so, dass ein bisschen Achtsamkeit noch niemandem geschadet hat. Vor allem, wer im Job jeden Tag sein Bestes gibt und dabei ständig an seine Grenzen oder sogar darüber hinausgeht, dem tut ein bisschen Innehalten und Sich-Besinnen gut. Auf den ersten Blick kommt der Arbeitsplatz als eher ungünstiger Ort für eine entspannende Meditation daher – es sei denn, man arbeitet in einem Yogastudio. Auf den zweiten Blick lassen sich dennoch Möglichkeiten schaffen, um sich in der Mittagspause oder auch zwischendurch auf die Atmung zu konzentrieren und den Alltag für ein paar Minuten auszublenden.

Früh am Morgen in sich gehen

Schon auf dem Weg zur Arbeit kann jeder die eigene Fähigkeit trainieren, ruhig und wohlwollend den eigenen Körper, seine Gedanken und Gefühle und die Umgebung wahrzunehmen. Denn genau darum geht es bei Meditation. Sich im gegenwärtigen Moment zu verankern, ist ein erster Schritt. Wer den Arbeitsweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegt, kann versuchen, mit allen Sinnen seine Bewegungen, den Atem, die Umgebung und alles, was er in diesem Moment denkt oder empfindet, wahrzunehmen. Immer dann, wenn die Gedanken woanders hinwandern – zum Beispiel schon zum Schreibtisch vorauseilen oder ein Problem wälzen – dann holt er sie sanft in die aktuelle Situation, das Hier und Jetzt, zurück. Im Auto ist diese Einkehr nach innen natürlich weniger empfehlenswert, aber eine aufmerksame Selbstbeobachtung ist auch am Steuer drin. Hier lassen sich Emotionen wie Aufregung, Ärger oder Stress ganz bewusst und ohne Ablenkung wahrnehmen und nachspüren.

Am Arbeitsplatz aufmerksam bleiben

Immer dann, wenn im Arbeitsalltag Pausen oder Wartezeiten entstehen, ist eine gute Gelegenheit, sich zu erden. Die Minuten, bis der Computer hochgefahren ist. Die Zeit, die der Kaffee braucht zum Durchlaufen. Der Weg, den man von einem Bürogebäude ins nächste zurücklegen muss. Alle drei sind kurze Möglichkeiten zum mentalen Innehalten. Was ist zu hören? Was ist zu sehen? Was ist zu riechen? Und was ist zu spüren? Mit allen Sinnen lassen sich diese Momente einfangen. Und dann gibt es da noch die stressigen Situationen, in denen nichts so abwegig erscheint, wie sich auszuklinken. Doch genau dann neigen Menschen dazu, ihre Gefühle und körperlichen Empfindungen zu ignorieren und rational gesteuert einfach nur zu funktionieren. Dabei tut ein bisschen Abstand genau in diesen Momenten gut. Ein paar tiefe Atemzüge – idealerweise mit kurzem Luftanhalten zwischen Ein- und Ausatmen beziehungsweise Aus- und Einatmen – wirken Wunder und bringen mehr Gelassenheit und Ruhe. Ein kleines Ommm, das große Dinge bewirkt!

Apps, die beim Meditieren helfen

7Mind: Bei 7Mind spielt die Zahl sieben eine wichtige Rolle: Jede Meditation dauert sieben Minuten und sieben Meditationen bilden einen Kurs. Besonderes Feature: Ein charmanter rheinischer Akzent schwingt in den Meditationen mit, die Gründer Paul J. Kohtes selbst eingesprochen hat.

Calm: Calm ist einer der Vorreiter der Achtsamkeits-Apps. Sie bietet deutsch- und englischsprachige Inhalte rund um Meditation, Schlaf und Entspannung. Besonderes Feature: Einschlafgeschichten, die unter anderem von Schauspieler Sebastian Koch gesprochen werden.

Headspace: Millionen Menschen weltweit schwören auf Headspace, unter anderem Schauspielerin Emma Watson. Für das „Mehr Raum im Kopf“ reichen drei Minuten Meditation am Tag, die Stress abbauen und zu innerem Frieden führen. Besonderes Feature: Die wunderbar beruhigende Stimme von Andy Puddicombe, dem Erfinder von Headspace.

Stop, Breathe & Think: Bei dieser App geht es erst einmal um das aktuelle Wohlbefinden und erst dann um Meditation. Das ist sinnvoll: Je nach Tagesverfassung kann mal die eine, mal die andere Meditation sinnvoll sein. Besonderes Feature: Stop, Breathe & Think hilft dabei, in fünf Schritten herauszufinden, was heute angesagt ist.

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