08.06.2018
Mitten im Job und trotzdem voll entspannt. Wie wir den Akku beim Dauerlauf am Besten aufladen
Arbeiten ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf. Es lohnt sich, seine Kräfte einzuteilen und immer wieder den Akku aufzuladen.
Bei Google floaten die Mitarbeiter auf Rutschen zum gesunden All-Inklusive-Mittagessen, bei LinkedIn zocken sie zur Entspannung FIFA im hauseigenen Kinosaal und bei Uber stehen kostenlose Smoothies an der hippen Unternehmensbar bereit. So schön all die Verlockungen des Silicon Valley für Arbeitnehmer oft klingen, am Ende haben diese Gimmicks nur ein Ziel: Den Angestellten das Leben so schön machen, dass sie gar nicht merken, wie viele Stunden am Tag sie tatsächlich in der Firma verbringen. So lange sie dabei gesund und glücklich sind, spricht auch nichts dagegen. Doch tatsächlich braucht es gar nicht so viel, um am Arbeitsplatz fit zu bleiben. Es reicht schon, sich gesund zu ernähren und die eigenen Ressourcen zu schonen.
Mehr Atmo, please!
Einen Schreibtisch, einen Stuhl und einen Computer – mehr braucht ein Arbeitsplatz eigentlich nicht. Eigentlich. Aber es schadet auch nicht, mit ein paar persönlichen Gegenständen eine Atmosphäre zu schaffen, in der man sich wohlfühlt. Da helfen schon kleine Erinnerungshilfen an Dinge, die uns das Leben vor und nach der Arbeit versüßen. Bei der Fusion vor einem Monat eine Nacht durchgetanzt? Ab mit der Eintrittskarte in die oberste Schrankschublade! Dann wird sie zum gedanklichen Anker an einen schönen Abend, jedes Mal, wenn wir auf der Suche nach Büroklammern unseren Schrank durchwühlen. Auch ein Wohlfühl-Garant mit Atmo-Faktor: die eigene Lieblingstasse. Die gehört nicht zuhause in den Schrank, sondern ins Büro. So schmecken die sechs Kaffee, die es an manchen Tagen zum Durchhalten braucht, gleich doppelt so gut. Und wo wir gerade über Kaffee sprechen, liegen auch die Pausen nah.
Have a break, have a banana
Mit kugelsicherem Kaffee durch den Tag
Grundsätzlich gilt: So hin und wieder mit etwas, nach dem es einen gelüstet, sündigen, wenn man gerade stundenlang über der Excel-Tabelle geschuftet hat und man sich sonst vernünftig ernährt? „Why not!“, würden die Silicon-Valley-Health-Profis sagen. Sie würden aber auch darauf verweisen, dass wir Wasser trinken sollten, und zwar so viel und so oft wie möglich! Das senkt den Stresspegel und steigert die Konzentrationsfähigkeit. Und für alle, die eine kurze Nacht hinter sich haben, haben die Profis aus den USA noch einen weiteren wertvollen Tipp: Bullet Proof Coffee! Der soll nicht nur gesund sein und Kalorien verbrennen, sondern auch die negativen Effekte von Kaffee ausgleichen. Außerdem macht er länger und auf Dauer fit. Klingt verlockend? Dann kommt hier der Haken: Es verlangt nach Butter und Kokosöl im Kaffee! Das Rezept geht auf das Volk der Sherpas zurück, die im Himalaya leben. Der Amerikaner und Biohacker Dave Asprey brachte diese Idee mit nach Silicon Valley.
Strecken und dehnen gegen müde Glieder
Ein kleines Nickerchen in der Mittagspause machen, eine Runde Yoga vor dem Meeting einlegen oder zum Lieblingssong einmal durchs Büro tanzen: Was Chefs noch vor wenigen Jahren an der Zurechnungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter hätte zweifeln lassen, schreckt heute kaum noch jemanden ab. Im Gegenteil: Erlaubt ist, was jeder einzelne braucht, um kreativ zu bleiben und die Lust an der Arbeit nicht zu verlieren. Eine Yogamatte am Arbeitsplatz motiviert zu kleinen Stretching- und Meditationspausen. Dabei helfen Meditations-Apps wie Headspace, Calm oder 7Mind. Zehn Minuten gedankliche Auszeit wirken wahre Wunder. Wer besser bei Bewegung entspannt, darf in der Mittagspause durchaus eine Runde draußen drehen, vorausgesetzt, ein gutes Deo oder Duschsachen liegen im Rollcontainer unterm Schreibtisch. Im Idealfall liegen sie dort neben guten Kopfhörern, denn auch die fördern die Konzentration. „Noise cancelling“ heißt das Zauberwort, das den großen Unterschied macht. Das Feature schluckt alle Nebengeräusche und sorgt dafür, dass wir uns gedanklich voll auf unser Projekt konzentrieren können. Dafür brauchen wir keinen Schnickschnack wie bunte Rutschen oder einen hauseigenen Kinosaal wie im Silicon Valley.
[PATRIZIA BARBERA]