09.06.2022 ● Heike Thissen
Who is who?
Längst haben wir uns daran gewöhnt, dass jemand, der in einem Mehrfamilienhaus die Mülltonnen rausstellt und die Treppen fegt, heute nicht mehr Hausmeister, sondern Facility Manager heißt. Ist ja auch gar nicht so sehr an den Haaren herbeigezogen, wenn man mal davon absieht, dass es nicht für jeden Job eine englische Bezeichnung braucht: Der Mann, der dieser Arbeit nachgeht, verwaltet ja tatsächlich eine Einrichtung. Im Gegensatz dazu gibt es inzwischen viele kuriose Berufsbezeichnungen, bei denen sich auf den ersten Blick rein gar nicht erschließt, was es mit ihnen auf sich hat und welcher Job wohl dahintersteckt. Einige von ihnen sind erst durch die Corona-Pandemie überhaupt relevant geworden.
GROWTH HACKER SORGEN FÜR MEHR WACHSTUM
Die Onlinenutzung war bereits vor Covid-19 am Steigen. Doch seither ist sie regelrecht explodiert. Kein Wunder also, dass es immer mehr Stellen im Bereich Social-Media- und Online-Marketing gibt – auch und vor allem remote. Eine davon ist die des Growth Hackers, der das Wachstum eines Unternehmens durch bestimmte Taktiken („Hacks“) steigern soll. Mit Kreativität und analytischem Denken erhöht er durch kleine Tricks die Umsätze und Verkäufe.
DURCHBLICK DANK VISION CLEARANCE ENGINEER
Der Vision Clearance Engineer tut genau das, was seine Berufsbezeichnung sagt: Er ist jemand, der die Sicht reinigt. Bis vor Kurzem hießen diese wertvollen Menschen noch Fensterputzer. Wichtig waren sie damals schon, wer möchte schließlich den Sommer verpassen, weil die Sonnenstrahlen den Staub auf den Bürofenstern nicht durchdringen? Mit ihrer neuen Bezeichnung klingen sie gleich noch wichtiger.
WASTE REMOVAL ENGINEER SORGT FÜR SAUBERKEIT
Ähnlich wie mit dem Vision Clearance Engineer ist es mit dem Waste Removal Engineer. Er entfernt den Müll und ist somit nichts anderes als ein Müllmann. Das war natürlich in der Vergangenheit meistens kein Job, mit dem sich jemand brüsten wollte – obwohl die Gesellschaft ganz schön alt aussehen würde, wenn es sie nicht gäbe. Wer heute also für Sauberkeit auf Deutschlands Straßen sorgt und gefragt wird, womit er eigentlich sein Geld verdient, kann den Waste Removal Engineer aus dem Hut zaubern.
LIST BROKER HANDELN – ABER NICHT MIT AKTIEN
Wer die Berufsbezeichnung List Broker hört, denkt erst mal an die Wall Street, an Dow Jones und „Verkaufen! Verkaufen! Verkaufen!“. Mit der Börse in New York City und dem dortigen Aktienindex hat der Mensch, der dieser Beschäftigung nachgeht, aber rein gar nichts zu tun. Dafür aber mit dem „Verkaufen!“, denn ein List Broker sammelt Adressen von Unternehmen und Privatpersonen, um sie anschließend für Werbezwecke zu verkaufen.
MYSTERY FAIR VISITOR KOMMEN OHNE ZAUBERSTAB AUS
Es klingt ein bisschen so, als müsste man für diesen Job in ein Feenkostüm schlüpfen und mit einem Zauberstab und Glitzerstaub durch die Welt gehen. Das wäre zwar auch sehr schön, doch in den Genuss kommt ein Mystery Fair Visitor leider nicht. Denn mit einer Fairy (engl.: Fee) hat sein Beruf natürlich rein gar nichts zu tun. Er ist vielmehr dafür zuständig, auf Messen zu gehen und dort zum Beispiel die Freundlichkeit der Service Mitarbeiter an den Ständen und ähnliches zu testen. Dabei bleibt er natürlich undercover und dann doch ein kleines bisschen mysteriös.
CHIEF OF SLEEP VERHILFT ZUR NACHTRUHE
Was macht wohl ein Schlafchef? Die Frage dürften sich viele Menschen gestellt haben, die über die IKEA-Anzeige für eine Anstellung am Schweizer Hauptsitz Spreitenbach bei Zürich gestolpert sind. Vermutlich konnten sich die meisten schon denken, dass nicht jemand gesucht wurde, der sich im beliebten schwedischen Möbelhaus schlafend auf eines der Betten legt. Vielmehr ging es darum, eine ausgeschlafene – in wörtlichem und übertragenem Sinn – Persönlichkeit zu finden, die den Kunden kreativen Content rund ums Thema Schlafen liefert. Die Schlafbotschafterin – den Job bekam eine Frau – soll künftig die Schweizer Bevölkerung rund ums Thema Schlafen inspirieren und sie darauf aufmerksam machen, wie wichtig guter Schlaf ist. Na dann: Gute Nacht!
JETZT ABER MAL IM ERNST
Diese Berufsbezeichnungen sollten Young Professionals kennen
Über die Notwendigkeit von englischen Berufsbezeichnungen auf dem deutschsprachigen Arbeitsmarkt lässt sich streiten. Nichts destotrotz lohnt es sich, die häufigsten Jobtitel aus dem englischsprachigen Raum sowie deren korrekte Übersetzung zu kennen.
Ein Associate ist ein Angestellter ohne Führungsverantwortung, in der Regel Facharbeiter oder Spezialist auf seinem Gebiet.
Der CEO ist der Chief Executive Officer, also die höchste Führungsposition in einem Unternehmen.
Mit CFO wird der Chief Financial Officer bezeichnet, der den Finanzbereich des gesamten Unternehmens leitet.
Als COO (Chief Operating Officer) besetzt man die höchste Position im Unternehmen im Bereich des leitenden Tagesgeschäfts.
Ein Director hat eine Führungsposition inne, die über der Managementebene angesiedelt ist.
Wer Head of heißt, ist Leiter eines Fachbereichs.
Der Manager ist Mitarbeiter mit Führungsposition, wie zum Beispiel Abteilungsleiter.
Officer heißt ein Vorstand in vergleichbarer Position zum Director.
Mit Senior im Jobtitel wird ausgedrückt, dass die Person über ein höheres Maß an Berufserfahrung verfügt, zum Beispiel „Senior Manager“ oder „Senior President“.
Als Vice President bekleidet man eine Führungsposition als Ressortleiter zwischen der Director-Ebene und CEO, COO oder CFO.