18.07.2022 ● Jessica Gerner
Wie kann gesunder Optimismus im Dauerkrisenmodus (Corona, Krieg etc.) gelingen?
Corona begleitet uns nun schon seit über zwei Jahren - mal ehrlich, wer hat nicht schon gedanklich die Tage gezählt bis es nach einem langen Winter wieder wärmer wird und dann Corona, zumindest bis zum Herbst, in den Hintergrund rückt?
#gesunder Optimismus, #Ressourcenaktivierung, #Selbstwirksamkeit
Lange ersehnt und dann Ernüchterung: immer noch hohe Coronazahlen und getoppt durch die Hiobsbotschaft des Überfalls auf die Ukraine, merkt jeder, dass unsere “alte Normalität“, nach wie vor in weiter Ferne liegt.
“Was kommt als Nächstes? “ Gibt es aktuell überhaupt Grund zum Optimismus? Und wie kann der aussehen? Nicht zuletzt stoßen äußere Krisen bei jedem von uns eigene innere Themen und Fragestellungen an. Hier kann Coaching helfen diese Zeit der Veränderungen und der Krise besser durchzustehen und aktiv zu gestalten. Vor allem aber kann Coaching verhindern, sich in einer Kaskade der Katastrophen zu verlieren und dabei unterstützen die eigenen Emotionen und Gedanken lösungsorientiert zu sortieren.
Daueralarm = Gefahr
Krisen und schlechte Nachrichten rufen im Körper Stressreaktionen hervor. Die kurzfristige Aktivierung unseres Stresssystems hilft uns dabei produktiv zu sein und in Aktion zu treten, wenn dies erforderlich ist. Mittelfristig führt die verstärkte Ausschüttung von Cortisol und Co. jedoch zu einer Überreizung des Systems, die zu Schlafmangel, innerer Unruhe und erhöhter psychischer Belastung führen kann.
Bei einem konstant hohen Stresslevel über lange Zeit steigt das Risiko nachweislich für psychische Erkrankungen, Herzinfarkte, Schlaganfälle und Infekte.
Gezielte Abgrenzung und Bewusstmachen der eigenen Selbstwirksamkeit
Wir können Gegebenheiten um uns herum wie den Ukrainekrieg nicht verändern, jedoch können wir Einfluss darauf nehmen wie schlechte Nachrichten uns beeinflussen. Stress entsteht immer dann, wenn wir eine Situation als überfordernd wahrnehmen. Dies geschieht wiederum, wenn wir eine Situation als nicht lösbar empfinden.
Praxistipp im Umgang mit schlechten Nachrichten:
Bei schwerwiegenden Nachrichten wie dem Ukrainekrieg kann es helfen sich z.B. nur einmal am Tag gezielt zu informieren. Im Idealfall sollten Beiträge auf Sachebene gelesen werden, Medieninhalte, die Krieg etc. zeigen, nehmen wir als belastender wahr und rufen große Stressreaktionen in uns hervor. Daher sollten insbesondere vor dem Schlafengehen keine solchen Beiträge verfolgt werden.
Handlungsimpulse als Mutmacher
Bei Gesprächsbedarf sollte man sich mit seinem Umfeld über die Geschehnisse austauschen, aber auch darauf achten nicht nur auf die letzten Ereignisse des Kriegs einzugehen, sondern sich gemeinsam bewusst zu machen wie konkrete Handlungsschritte aussehen könnten, um selbst zu helfen oder wie alternativ die wahrgenommene Situation verändert werden kann.
In Stresssituationen schalten wir auf Autopilot und neue oft gewinnbringende Handlungsimpulse sind wenig zugänglich und können durch Ängste sogar unterdrückt werden. Das Gefühl von Selbstwirksamkeit gibt uns Handlungsspielraum zurück und öffnet die eigenen Perspektive für neue Ideen und komplexe Problemlösungen.
Krise als Chance
Schwere Krisen lösen neben Ängsten und Zweifeln auch wichtige Reflexionsprozesse aus.
Unsere grundlegenden Wünsche, Werte und Vorstellungen für die Zukunft werden uns bewusster und ein aktiver Prozess der Auseinandersetzung beginnt. Das ist ein Vorgang der oftmals in Alltagsroutinen und durch lange To-Do-Listen untergeht.
Krisen ermöglichen es uns Banalitäten besser als solche zu erkennen und wieder dankbarer für scheinbar Selbstverständliches, wie das Leben in Frieden, zu sein. Diese Dynamik lässt sich ebenfalls für wichtige Entscheidungsprozesse und das Erkennen unserer intrinsischen Ziele nutzen.
Coaching stärkt die Selbststeuerung und Zuversichtlichkeit
Coaching kann dabei helfen, gezielt Emotionen und Gedanken zu sortieren. Sei es, um in Krisenzeiten die gesunde Balance zwischen Anteilnahme, gesundem Optimismus und das Aufrechterhalten der eigenen Selbstwirksamkeit zu halten oder auch um die nächsten beruflichen oder privaten Schritte zu planen und diese zu reflektieren.
Coaching kann nachweislich dazu beitragen aus einer negativen Spirale herauszukommen und durch methodische Anleitung neue Denkansätze zu unterstützen. Weiterhin trägt der Perspektivwechsel im Coaching dazu bei nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.
Die Regie in der Zentrale der Gedanken und Gefühle übernehmen
Durch verschiedene Methoden und Anstöße wird im Coaching dazu beigetragen, die eigenen Ressourcen zu entdecken und zu stärken.
Dieser Prozess hilft uns Krisen als weniger bedrohlich einzuordnen und Emotionen gezielter zu kontrollieren, um handlungsfähig zu bleiben. Es geht dabei nicht um das Herunterspielen von Ereignissen oder Krisen, jedoch ist es für unsere Psyche wichtig, durch gezielten Perspektivwechsel und phasenweise Abgrenzung, die eigenen Ressourcen aufrechtzuerhalten. Hilfreiche Handlungsimpulse und gute Lösungen können so besser erkannt werden.
Was ist mir wirklich wichtig und was will ich in nächster Zeit anstreben?
Haben Sie schon länger darüber nachgedacht sich beispielsweise beruflich zu verändern oder eine andere große Entscheidung zu fällen? Dann könnte trotz allem, oder vielleicht gerade deswegen, JETZT der richtige Zeitpunkt dafür sein.
biema unterstützt Sie mit seinem Kompetenzteam in genau diesen Fragen. Unser Anspruch ist es Ihnen dort zu begegnen, wo Sie aktuell stehen und Sie bei den für Sie momentan relevanten Fragestellungen zu begleiten.
Bei Interesse kann ein unverbindliches kostenfreies Infogespräch bei uns angefragt werden und kurzfristig je nach Wunsch telefonisch, online oder an unseren Standorten vor Ort in Villingen, Donaueschingen, Rottweil, Singen und Freiburg stattfinden.
Über den Autor:
Jessica Gerner ist Psychologin, systemische Beraterin und systemische Therapeutin in Ausbildung. Sie ist seit 2 Jahren bei biema-beruflich richtig platziert beschäftigt. Neben ihrer Arbeit als Job-und Karrierecoach begleitet sie insbesondere Klient*innen mit
psychosozialen Fragestellungen. Hierbei stehen insbesondere die Stärkung der Selbstwirksamkeit und der eigenen Ressourcen der Klient*innen sowie bei Bedarf, die Anbindung an weitere psychosoziale und psychotherapeutischen Hilfen im Vordergrund. Seit April 2022 hat biema-beruflich richtig platziert neben den Standorten in Villingen, Donaueschingen, Rottweil, Singen und Tuttlingen auch in Freiburg im Breisgau einen Standort (Erbprinzenstraße 11 Freiburger Altstadt). Hier ist sie standortverantwortlich.
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