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25.11.2021

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Das sind die aktuellen Trends

Bild: Andrey Popov – stock.adobe.com

Die Pandemie hat einen Trend beschleunigt, der bei Medizinern und Ergotherapeuten die Alarmglocken schrillen lässt. Deutsche sitzen pro Tag rund achteinhalb Stunden auf dem Hosenboden. Das ist rund eine Stunde mehr als noch 2019. Die meiste Zeit verbringen Menschen dabei im Büro.

Nicht zuletzt durch, aber verstärkt von der Corona-Pandemie haben Arbeitgeber erkannt: Die Gesundheit der Arbeitnehmer ist das Kapital des Unternehmens – und muss entsprechend geschützt werden. Dabei rückt Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) immer weiter in den Fokus.

Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Unternehmen verfolgen mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement das Ziel, alle Strukturen, Planungen, Prozesse und Rahmenbedingungen gesundheitsfördernd auszurichten. BGM beruht auf drei Säulen: Die erste Säule ist der Arbeits- und Gesundheitsschutz (gesetzlich geregelt), die zweite das Betriebliches Eingliederungsmanagement (auch gesetzlich geregelt) und als drittes die Zusätzliche Leistungen des Arbeitgebers (freiwillig).

In der Praxis beziehen sich Diskussionen rund um Betriebliches Gesundheitsmanagement überwiegend auf den dritten Aufzählungspunkt. Die freiwilligen Leistungen des Arbeitgebers werden als Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) bezeichnet und von Krankenkassen unterstützt.

BGM führt zu zufriedenen Mitarbeitern

Die Thematik erhält verstärkt durch die Corona-Pandemie immer mehr Aufmerksamkeit und steht in vielen Unternehmen weit oben auf der Agenda.

Die Gründe sind schnell gefunden: Betriebliches Gesundheitsmanagement beugt in erster Linie Ausfallzeiten vor, sorgt also für eine Senkung von Fehlzeiten. Gesunde Mitarbeiter sind fähiger als kränkelnde, zudem steigt die Mitarbeiterzufriedenheit und mit ihr sinkt auch die Fluktuation.

Investitionen in Betriebliches Gesundheitsmanagement laufen also nicht ins Leere, sondern wirken sich mittel- und langfristig auf den Erfolg eines Unternehmens aus.

Das Anschaffen von ergonomischen Bürostühlen reicht für eine nachhaltige BGM-Strategie nicht aus. Doch was sind aktuelle Trends? Welche Bereiche des BGM werden in Zukunft immer wichtiger?

Modernes Arbeitsumfeld schaffen

Klassische Maßnahmen wie Partnerschaften mit Fitnesseinrichtungen, Gesundheitstage oder regelmäßige Workshops rund um das Thema Gesundheit sind längst bekannt und keine Trends. Vielmehr bilden diese beispielhaften Aspekte die Basis für nachhaltiges Gesundheitsmanagement.

Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist die Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter sich aufhalten. Die Gestaltung des Arbeitsplatzes gewinnt immer mehr Aufmerksamkeit. Gibt es Steharbeitsplätze? Gibt es Ruhebereiche, in die Beschäftigte sich zurückziehen können? Sind Dresscodes noch angemessen? Gibt es Angebote für mobiles Arbeiten?

Das unmittelbare Arbeitsumfeld nimmt direkten Einfluss auf das Wohlempfinden von Mitarbeitern. Niemand begibt sich morgens gerne in ein kaltes, dreckiges Büro, in dem die Wände so dünn sind, dass man jeden einzelnen Hammerschlag des Handwerkbetriebes nebenan hört.

Mentale Gesundheit rückt in den Fokus

Körperliche Gesundheit ist von außen klar erkennbar, psychische Beschwerden jedoch meist nicht. Höhere Belastungen durch zunehmende Herausforderungen im Homeoffice, erhöhte Bildschirmzeiten, die Vereinbarkeit von Job und Familie und Sorge um die berufliche Zukunft haben vor allem in der Pandemie die mentale Gesundheit von Beschäftigten in den Fokus gerückt.

BGM beschäftigt sich nicht nur mit Verhaltensprävention und schafft ergonomisch sinnvolle Arbeitsumgebungen. Ein immer mehr an Bedeutung gewinnender Schwerpunkt liegt in der psychischen Gesundheit: Wie kann eine ausgewogene Work-Life-Balance vom Arbeitgeber unterstützt werden?

Ein Blick auf die Statistik verdeutlicht die steigende Relevanz. Laut einer Studie der DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2020 haben die Ausfalltage aufgrund mentaler Erkrankungen im Vergleich zu 2010 um rund 56 Prozent zugenommen.

Onlineangebote werden immer wichtiger

Die Digitalisierung macht auch vor der Gesundheitsbranche nicht Halt. In Fitnessstudios werden Leistungsdaten minutiös getrackt und schon die einfache Waage im Badezimmer misst Körperfett & Co. inklusive smarter Einschätzungen zur Verbesserung des körperlichen Zustands.

Der allumfassende Trend lässt auch das Betriebliche Gesundheitsmanagement nicht aus. Vor allem mit der Zunahme mobilen Arbeitens nimmt auch die Wichtigkeit digitaler Angebote im Rahmen einer BGM-Strategie zu.

Digitale Gesundheitsportale, Bildungsangebote über Zoom oder virtuelle Laufchallenges sind nur drei Beispiele, wie auch Mitarbeiter, die ausschließlich im Homeoffice sitzen, in eine entsprechende Strategie integriert werden können.

Dabei wichtig: Digitale und analoge Angebote müssen miteinander verknüpft werden, damit alle Rädchen ineinandergreifen können und die übergeordnete Strategie nachhaltig erfolgreich ist.

VON JOHANNES STRIEGEL

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