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03.12.2022

Diese Benefits erwarten Mitarbeiter

Bild: deagreez – stock.adobe.com

Das Mittel vieler erfolgreicher Unternehmen war lange einfach. Hohes Gehalt zahlen, meist über dem Marktdurchschnitt oder dem der Konkurrenz, dazu eine verantwortungsvolle Position. Das lockte dutzende und hunderte Bewerber an – am Ende blieb nur die Qual der Wahl. Spätestens mit Beginn der 2020er-Jahre hat sich das geändert.

Vor allem jüngere Generationen wollen mehr

Der britische Großkonzern WTW hat 1500 Arbeitnehmer in Deutschland zu verschiedenen Themen befragt. Eine Frage lautete, ob die Befragten aktuell – trotz Festanstellung – auf der Suche nach einem neuen Job seien. Fast ein Drittel antwortete mit „Ja“ – ein Blick auf die Verteilung nach Altersgruppen bringt spannende Erkenntnisse. In der jüngsten Arbeitergeneration, der Gen Z, sind es 46 Prozent, die sich nach einer neuen Herausforderung umblicken. Fast die Hälfte aller Arbeitnehmer scheint also offensichtlich nicht zufrieden in ihrem Job.

Doch auf was legen gerade junge Arbeitnehmer wert, wenn sie sich auf dem Arbeitsmarkt umblicken? Diese Frage sollte jedes Unternehmen allgemein und für seine Mitarbeiter beantworten können – sind sie doch das wichtigste Gut für einen nachhaltigen und ökonomischen Erfolg.

In der Praxis sieht das anders aus. Die WTW-Studie, bei der auch Arbeitgeber befragt wurden, zeigt, dass 60 Prozent aller Unternehmen keine klare Benefits-Strategie haben und 70 Prozent gar nicht wissen, was ihre Angestellten wollen.

Gehalt ist nicht mehr so wichtig wie früher

Für viele, gerade junge, Angestellte nimmt der Stellenwert des Gehalts ab. Zwar ist es immer noch wichtig und wird als entscheidender Faktor bei der Jobwahl genannt, allerdings nicht mehr so oft wie früher.

In einer repräsentativen Erhebung liegt das Gehalt als ausschlaggebender Faktor für oder gegen eine Stelle lediglich auf dem zweiten Rang. Der Spaß an der Arbeit und die berufliche Weiterentwicklung im Job liegen auf dem ersten Platz und sind für Arbeitnehmer am wichtigsten.

Wichtige Benefits werden oft nicht angeboten

Eine kununu-Studie zeigt auf, was Mitarbeiter von ihren Arbeitgebern erhalten. Mit Abstand der meistgenannte Benefit ist die betriebliche Altersvorsorge mit rund 50 Prozent. Dahinter folgen Impfangebote, Mitarbeiterrabatte, Jobtickets, kostenloses Obst und die Möglichkeit, auch in der betrieblichen Kantine essen zu können.

Doch sind das die Mitarbeiterangebote, die Angestellte möchten? Ja und nein. Themen wie die betriebliche Altersvorsorge sind Mitarbeitern wichtig. Beinahe in jeder Studie unangefochten auf Platz eins liegen jedoch Zusatzleistungen, die sich positiv auf die Work-Life-Balance auswirken.

Dazu zählen beispielsweise flexible Arbeitszeitgestaltung, Möglichkeit auf Remote Work, familiäre Zusatzleistungen oder Seminare zur Unterstützung der emotionalen und körperlichen Gesundheit.

Wie investieren Unternehmen in ihre Mitarbeiter?

Laut statistischen Erhebungen investieren deutsche Unternehmer durchschnittlich 1000 Euro pro Jahr pro Mitarbeiter in Benefits. Ausgehend von den Erwartungen der Arbeitnehmer sollte das Geld zu 30 Prozent für die Work-Life-Balance ausgegeben werden. Dem Bereich Finanzen – dazu zählen die Altersvorsorge und auch vermögenswirksame Leistungen – ordnen sie lediglich neun Prozent zu.

Spannend wird es, wenn die gleiche Frage Arbeitgebern gestellt wird. Sie investieren beispielsweise lediglich fünf Prozent der 1000 Euro durchschnittlich in Benefits, die positiv zur Work-Life-Balance beitragen.

Für Arbeitnehmer gilt es, solche Entwicklungen und Diskrepanzen ernst zu nehmen. Benefits werden immer wichtiger, je jünger die Belegschaft wird. Und: Es geht nicht nur darum, Mitarbeitern irgendwelche Vorteile zu gewähren. Es geht darum, die richtigen anzubieten.

Von Johannes Striegel

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