24.10.2020
Fortbildung ist auch zu Corona-Zeiten wichtig
Mal am Laptop zuhause, mal in einem wirklichen Kurs, das ist das Prinzip des Blended Learnings. Bild: dpa
Die Corona-Krise stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Kurzarbeit und Homeoffice sind die meistgehörten Schlagworte. Dennoch müssen Unternehmen ihre Aus-, Fort- und Weiterbildungsanstrengungen auch in dieser Zeit vorantreiben, um nicht den Anschluss im globalen Wettbewerb zu verlieren. Dazu kommt die digitale Transformation, die neue Qualifikationen erfordert. So ist auf dem Arbeitsmarkt mit stetig steigenden Anforderungen zu rechnen.
Online- und Präsenzunterricht
„Wir bieten seit mehreren Jahren in der eigenen Virtuellen Online Akademie VIONA über 400 Kurse und Seminare an, die mit Live-Unterricht am Bildschirm sowie zu bestimmten Präsenzzeiten mit topaktuellen Schulungsinhalten durchgeführt werden“, sagt Martina Furtwängler. Die Geschäftsführerin der Winkler Bildungszentrum GmbH (WBZ) mit Sitz in Villingen-Schwenningen macht damit deutlich, dass ihre sogenannte WBZ-Academy bereits vor der Corona-Pandemie auf Blended Learning gesetzt hat.
Die Idee des Blended Learning
Blended Learning ist eine Lernform, die didaktisch sinnvoll traditionelle Präsenzveranstaltungen und moderne Formen von E-Learning verknüpft. Bei diesem integrierten Lernkonzept müssen Präsenzphasen und Online-Phasen funktional aufeinander abgestimmt sein, um einen Lernerfolg zu erzielen.
Neue Lernkonzepte überlebenswichtig
Für gewerbliche Bildungsanbieter ist das Erkennen von Trends und neuen Lernkonzepten wichtig, um sich langfristig am Markt behaupten zu können. „Das WBZ gibt es in diesem Jahr genau 50 Jahre und ist seitdem für die berufliche Bildung von Menschen in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg aktiv“, so Furtwängler, die seit zwei Monaten neue Geschäftsführerin des Bildungszentrums ist. Auch für die Zukunft sieht Furtwängler, die zuvor 20 Jahre Leiterin der IHK-Akademie in Villingen-Schwenningen war, das Angebot gut aufgestellt.
Digitale Kernkompetenzen
„Das WBZ wird ab dem kommenden Jahr eine Qualifizierungsoffensive mit dem Titel „Digitale Kernkompetenzen KMU“ starten. Damit wollen wir mit unterschiedlichsten modular angebotenen Kursbausteinen die wesentlichen Kernkompetenzen für und in der digitalen Arbeitswelt vermitteln.“ Die Maßnahme finde mittels umfangreicher finanzieller Förderung der Qualifizierungskosten durch das Wirtschaftsministerium (ESF-Förderung) sowie durch das „Qualifizierungschancengesetz“ statt und spreche laut Furtwängler die meisten der in KMU´s beschäftigten Mitarbeitenden an.
Qualifizierungschancengesetz
Dass das Qualifizierungschancengesetz (QCG) insbesondere eine Chance für kleine und mittlere Unternehmen ist, bestätigt Harald Hauptmann von der auf Personalqualifizierung spezialisierten Unternehmensberatung Consultanum. „Das QCG ermöglicht durch sehr umfangreiche Fördermittel der Agentur für Arbeit, auf die Zukunftsanforderungen der Unternehmen zu reagieren und die Beschäftigten passgenau weiterzubilden“, so Hauptmann. „Je nach Unternehmensgröße und unterschiedlichen Bildungsangeboten sind für Lehrgangskosten und dem gleichzeitig entstehenden Lohnausfall Zuschüsse von bis zu 100 Prozent möglich“.
VON HOLGER HAGENLOCHER