23.12.2023 ● Johannes Striegel
HR-Trends 2024: Diversity, Burnout, Skills & KI
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern auch der Blick in die Zukunft. In HR-Abteilungen ist dieser Blick in den letzten Jahren besonders spannend. Darauf kommt es 2024 im Personalwesen an.
Nicht alle Themen, die 2024 im Personalwesen wichtig sind, sind gleichzeitig auch neue Trends. Vieles bleibt oder verstärkt sich, was bereits zuvor relevant war.
Es gibt aber auch einige neue Trends, allen voran datengetriebene Entscheidungen oder drohender HR-Burnout.
Diversität, Gleichstellung und Inklusion bleibt im Trend
Die Bedeutung von Diversität (englisch Diversity), Gleichstellung und Inklusion in Unternehmen ist ein seit Jahren bestehender Trend, der sich auch 2024 weiter verstärkt. Unternehmen erkennen immer mehr, dass ein vielfältiges Team, das verschiedene Geschlechter, Altersgruppen, ethnische Hintergründe oder auch Religionen umfasst, ein breiteres Spektrum an Fähigkeiten und Perspektiven bietet.
Die Konsequenz ist nicht nur verbesserte Kreativität und Problemlösungskompetenz, sondern auch eine Stärkung der Unternehmenskultur und der Arbeitgebermarke. So werden Betriebe interessanter – vor allem für jüngere Arbeitnehmer.
Datengetriebene Entscheidungen dank KI und Automatisierung
Ein Trend, der 2023 fast wie aus dem Nichts kam, wird sich 2024 stark beschleunigen: Die Integration von künstlicher Intelligenz (KI) und Automatisierung in HR-Prozesse. Laut einer Personio-Studie nutzen bereits 74 Prozent der jüngeren Personalverantwortlichen zwischen 18 und 34 Jahren KI-gestützte Tools.
Diese Technologien ermöglichen es, große Mengen an Mitarbeiterdaten effizient zu analysieren und daraus wertvolle Erkenntnisse für das Personalmanagement zu gewinnen. Von der Rekrutierung und Talentakquise bis hin zur Leistungsbeurteilung und Mitarbeiterbindung kann die Technologie dabei helfen, Entscheidungsprozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen.
Mitarbeiterweiterbildung durch Kollegen für besser Zusammenarbeit
Die Förderung des Wissensaustauschs innerhalb von Organisationen durch kollegiale Weiterbildung wird 2024 zunehmend an Bedeutung gewinnen. Es ist schwer, neue Angestellte auf dem umkämpften Markt zu gewinnen, umso wichtiger ist die Weiterbildung der bestehenden Belegschaft.
Durch dieses Konzept werden Mitarbeiter ermutigt, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten direkt ihren Kollegen zu vermitteln. Das trägt nicht nur zur Wissensverbreitung bei, sondern stärkt auch die Zusammenarbeit und das Verständnis unter den Teammitgliedern.
Interne Lerngruppen, Mentoren-Programme und Workshops, die von den Mitarbeitern selbst geleitet werden, sind dabei Methoden und Wege, um eine Kultur des lebenslangen Lernens zu fördern.
Fähigkeiten-basierte Positionierung von Mitarbeitern
Im Zuge der sich wandelnden Arbeitswelt nimmt die Bedeutung einer Fähigkeiten-basierten Positionierung von Mitarbeitern zu. Anstelle starrer Jobbeschreibungen und traditioneller Karrierepfade werden Menschen zunehmend nach ihren individuellen Fähigkeiten eingesetzt.Dadurch können Organisationen flexibler auf sich ändernde Anforderungen reagieren und die Talente ihrer Mitarbeiter gezielter nutzen.
Wichtig dabei: die klare Definition von Fähigkeiten. So haben es Angestellte leichter, ihre Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen und sich auf neue Herausforderungen vorzubereiten.
Durch erhöte Belastung drohen vermehrt HR-Burnout
Die hohe Belastung von Mitarbeitern und Führungskräften kann zu psychischen Problemen wie Burnout führen. Genau das droht im nächsten und in den kommenden Jahren verstärkt auch im HR-Bereich.
Eine Stepstone-Studie ergab, dass sich 67 Prozent der Recruiter (deutsch Vermittler) stark oder sehr stark physisch und psychisch durch ihren Job beansprucht fühlen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt eine Sage-Studie. Das Ergebnis hier: 94 Prozent der HR-Entscheider sehen sich hohen Belastungen und Stress ausgesetzt.
Verwunderlich ist das beim Blick auf die herausfordernden Umstände für die Branche nicht. Für Unternehmen heißt das: Personalabteilungen sollten entlastet werden.
Von Johannes Striegel