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24.02.2024 Johannes Striegel

Noch immer wenig Frauen in deutschen Vorständen

Noch immer wenig Frauen in deutschen Vorständen

Unter dem Titel „Einsam an der Spitze“ veröffentlicht AllBright eine neue Studie zum Frauenanteil in den Vorständen deutscher Konzerne.

Gerade in Deutschlands großen und börsennotierten Unternehmen haben Frauen auf der obersten Führungsebene einen schweren Stand. Oder? Das zumindest ist die Annahme vieler. Um aus Einschätzung Klarheit zu machen, untersucht AllBright die Vorstände deutscher Unternehmen.

160 Unternehmen, 160 Vorstandschaften, wie viele Frauen?

Der AllBright-Bericht 2023 befasst sich mit dem Anteil von Frauen in den Vorständen der 160 im DAX, MDAX und SDAX notierten Unternehmen in Deutschland.

Die Studie untersucht die Entwicklung dieses Anteils von September 2022 bis September 2023 und wird jährlich veröffentlicht, um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten.

Der Frauenanteil wächst, wenn auch nur langsam

Die Haupterkenntnis des Berichts: Der Frauenanteil in Vorständen deutscher Unternehmen verbessert sich zwar langsam, aber stetig. Im Untersuchungszeitraum wurden 37 Prozent der vakanten Vorstandspositionen mit Frauen besetzt – ein positiver Trend im Vergleich zu den Vorjahren.

Erstmals haben mehr Unternehmen Frauen in ihren Vorständen als solche ohne. Trotz dieser Fortschritte bleibt der Gesamtanteil von Frauen in Vorstandspositionen mit 17,4 Prozent allerdings niedrig. Das Interessante daran: In vielen Unternehmen ist nur eine einzige Frau im Vorstand vertreten, daher rührt der Titel der Studie: „Einsam an der Spitze“.

Das bewegt Wiebke Ankersen und Christian Berg, die gemeinsam die Geschäftsführung von AllBright innehaben, zu einem Appell an die Politik: „Es braucht einen schnelleren, konsequenteren Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen, die Abschaffung von starken Fehlanreizen wie dem Ehegattensplitting und eine paritätische Aufteilung der Elternzeit.“

Andere Länder überholen Deutschland

Berg und Ankersen verweisen auch auf das Ausland, das in Sachen Vorstandsfrauenanteil deutlich weiter ist. Bezogen auf die 40 größten Unternehmen des Landes liegen beispielsweise die USA (32,6 Prozent), das Vereinigte Königreich (29,5 Prozent), Frankreich (27,9 Prozent) und Schweden (27,2 Prozent) allesamt vor Deutschland.

Die Lücke zu den vor Deutschland platzierten Nationen bleibt dabei seit Jahren gleich. Spannend ist auch ein Blick auf die einzelnen Positionen im Vorstand. Schließlich gibt es hier ein deutliches Machtgefälle zwischen Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden und „einfachen“ Mitgliedern den Vorstands oder Aufsichtsrats.

So sind lediglich 4,4 respektive 3,8 Prozent der Vorstands- und Aufsichtsratsvorsitzenden weiblich. Das bedeutet: In den höchsten Positionen findet man noch immer sehr wenig Frauen, denen die Verantwortung übertragen wird.

66 Konzerne sind nach wie vor rein männlich

Insgesamt haben nur 16 der 160 analysierten Unternehmen einen zumindest annähernd ausgewogenen Frauenanteil von mindestens 40 Prozent. Fresenius Medical Care und Pfeiffer Vacuum Technology tun sich mit weiblichen CEOs und Quoten von mehr als 50 Prozent hervor.

Am anderen Ende der Liste finden sich satte 66 Unternehmen, von denen mit der Porsche Holding immer noch ein DAX-Konzern vertreten ist, die keine einzige Frau im Vorstand beschäftigen. Die Quote schwankt durch Neubesetzungen und ausgeschiedene Mitglieder immer wieder, es gibt jedoch nur sehr wenige DAX-Konzerne, die mehr als 25 Prozent „Frauenquote“ aufweisen.

Der Verdacht der Quotenfrau

Beim Blick auf die Allbright-Studie lässt einen ein Gefühl nicht los: Sind einige der Konzerne darauf bedacht, genau eine Frau an Bord zu haben, um eine Quote zu erfüllen? Das lässt sich nie gesichert ermitteln.

Es gibt laut Allbright allerdings erstmals mehr Unternehmen mit Frauen im Vorstand (94) als ohne (66). Auch wenn nach wie vor Luft nach oben besteht – der Trend geht immerhin in die richtige Richtung.

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Von Johannes Striegel

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