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01.06.2024 Holger Hagenlocher

Passt die Unternehmenskultur zur digitalen Ära?

In Zeiten von Digitalisierung und künstlicher Intelligenz sind Unternehmen enormen Veränderungsprozessen ausgesetzt. Um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern, beeilen sich viele Unternehmen, ihre Prozesse zu digitalisieren und agile Strukturen einzuführen.

Doch Experten betonen, dass technologische Innovationen und veränderte Arbeitsformen allein nicht ausreichen. Eine oft übersehene, aber entscheidende Rolle spielt die Unternehmenskultur.

Werte und Normen geben Orientierung

Unternehmenskultur ist weit mehr als ein zusätzliches Element der Unternehmensführung. Sie ist ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg in einer immer komplexer werdenden Welt. In einer Zeit des raschen technologischen und wirtschaftlichen Wandels bietet eine gut verankerte oder bewusst gestaltete Unternehmenskultur Orientierung nach innen und außen.

Die Unternehmenskultur umfasst die gemeinsamen Werte, Normen und Verhaltensweisen, die das tägliche Miteinander prägen. Tief verwurzelte Normen und Werte prägen die Entscheidungen und Handlungen der Mitarbeiter und dienen als Orientierungsrahmen in einer komplexen Arbeitswelt.

Wie prägt sie die digitale Zukunft?

Laut einer Studie von Deloitte spielen Unternehmenskultur und Mitarbeitererfahrung eine entscheidende Rolle für den Erfolg der digitalen Transformation. Eine positive Kultur fördert die Akzeptanz von Veränderungen und die Bereitschaft, neue Technologien anzunehmen (Quelle: Deloitte, „The Culture/Human Experience Loop“). Eine Anpassung der Unternehmenskultur ist demnach unerlässlich, um die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.

Kulturwandel braucht Zeit und Geduld

Die Veränderung der Unternehmenskultur lässt sich aber nicht von heute auf morgen verordnen, sondern braucht Zeit und viele kleine Schritte. Ausgehend von den Werten der Unternehmensgründer wird sie durch externe und interne Einflüsse ergänzt und verändert. Führungskräfte müssen mit gutem Beispiel vorangehen und die angestrebten Werte vorleben.

Deshalb kommt in Zeiten des Wandels den Führungskräften eine Schlüsselrolle zu. Sie sollten Hierarchien abbauen, als Vorbild agieren und den Sinn von Veränderungen klar kommunizieren. Personalverantwortliche können den Wandel unterstützen, indem sie geeignete Mitarbeiter einstellen und Weiterbildungsmaßnahmen anbieten.

Führungskräfte als Kulturgestalter

Eine weitere Studie von Deloitte aus dem Jahr 2019 mit dem Titel „Führung gestalten 4.0“ bestätigt die Rolle der Führungskräfte bei der Gestaltung einer zukunftsfähigen Unternehmenskultur im Zeitalter der Digitalisierung. Laut der Studie müssen Führungskräfte als Kulturgestalter agieren und Raum für Agilität, Fehlerkultur und kontinuierliches Lernen schaffen, um die digitale Transformation zu etablieren.

Erfolgsfaktor Veränderungsbereitschaft

Es wird deutlich, dass technologische Innovationen allein nicht ausreichen, um die digitale Transformation zu bewältigen. Eine Studie von McKinsey zeigt, dass Unternehmen mit einer gesunden Unternehmenskultur eine dreimal höhere Wahrscheinlichkeit haben, Spitzenleistungen zu erbringen, als andere mit einer schlechten (Quelle: McKinsey, „The Value of Organizational Health“).

Entscheidend ist, dass Unternehmen eine Kultur der Veränderungsbereitschaft etablieren. Wenn es gelingt, die Mitarbeiter für Veränderungen zu begeistern und ihnen die nötige Sicherheit zu geben, eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten für Innovation und Wettbewerbsfähigkeit. Eine starke Unternehmenskultur fördert die Effizienz, senkt die Kommunikationskosten und befähigt die Mitarbeiter, im Sinne des Unternehmens zu handeln.

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Holger Hagenlocher


Weitere Karriere-Tipps von unserer SÜDKURIER-Redaktion mit wichtigen Informationen rund um Fragen zum Arbeitsrecht, Jobwechsel, Berufseinstieg und mehr finden Sie auch auf der Themenseite Beruf & Karriere

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