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22.08.2020

Spannende Fragen an Nina Hanstein, Marketing Radolfzell

"Im Tourismus brauchen wir dringend Nachwuchs", sagt Nina Hanstein, Geschäftsführerin bei Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell. Bild: Tourismus- und Stadtmarketing Radolfzell

Frau Hanstein, was gefällt Ihnen an Ihrem Job am besten?

Ich liebe die Vielfältigkeit, die er mit sich bringt. Weil ich mich mit meinem Team um das Tourismus- und Stadtmarketing in Radolfzell kümmere, habe ich fast nur mit positiv besetzten Themen zu tun – mit Dingen, die Menschen gern tun und die ihnen Spaß machen.

Ab wann war klar, dass Sie diese Karriere einschlagen würden?

Eine Karriere hatte ich nicht geplant. Mein Bruder, der fünf Jahre älter ist als ich, hat Hotelfachmann gelernt. Bei ihm konnte ich nach dem Abitur ein Praktikum in einem Münchner Hotel machen. Dabei wurde mir klar, dass zwar das Hotelfach nicht das Richtige für mich ist, aber sehr wohl das Thema Tourismus. Also habe ich an der Berufsakademie in Ravensburg Allgemeine Betriebswirtschaftslehre studiert mit der Fachrichtung Tourismus. Mein Ausbildungsbetrieb war die Tourist-Info der Stadt Radolfzell.

Wenn Sie nochmal am Anfang stünden: Was würden Sie mit dem Wissen von heute anders machen?

Ich bin mit meinem Werdegang sehr zufrieden und hatte mit meinem Studium der Allgemeinen BWL eine gute Grundlage. Wenn ich wirklich nochmal am Anfang stünde, würde ich mir trotzdem überlegen, ob ich nicht etwas Soziales anfangen würde.

Was sagen Ihre Mitarbeiter über Sie?

Ich habe bei einer meiner Mitarbeiterinnen nachgefragt: Demnach gelte ich als fair und nahbar. Außerdem habe ich wohl immer ein offenes Ohr und mache jeden Quatsch mit, der sich im Arbeitsalltag ergibt.

Haben Sie einen Tipp für den Nachwuchs in Ihrer Branche?

Im Tourismus brauchen wir dringend Nachwuchs, leider wird in der Branche nicht so gut gezahlt wie zum Beispiel in der Industrie. Ich empfehle, sich bewusst zu machen, welches Privileg es ist, hier am Bodensee leben und arbeiten zu dürfen.

Worüber können Sie sich richtig ärgern?

Ich ärgere mich sehr über die Intoleranz, die Ignoranz und den Egoismus vieler Menschen.

Worüber können Sie so richtig lachen?

Ich kann herzlich über und mit meinem Mann und meinen beiden Kindern lachen. Sie sind fünf und acht Jahre alt und sind immer für einen Spaß zu haben. Wir lachen aber auch viel in meinem Team.

Was brauchen Sie, um abschalten zu können?

Zum Abschalten brauche ich vor allem Zeit. Entspannung kann man nicht einfach zwischen zwei Termine schieben. Wenn ich dann mal abschalte, dann am liebsten mit meiner Familie.

Welchen Stellenwert haben Smartphone und Social Media für Sie?

Beide gehören zu meinem Leben und Arbeiten dazu. Aber ich genieße die Zeiten, in denen ich sie nicht so regelmäßig benutzen muss. Im Urlaub zum Beispiel nehme ich mein Handy manchmal nur einmal am Tag oder auch gar nicht in die Hand. Das genieße ich.

Was würden Sie gerne ungefragt noch sagen wollen?

Ich würde mir wünschen, dass die Menschen etwas zufriedener sind mit dem, was sie haben – und zwar in allen Bereichen.

VON HEIKE THISSEN

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