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12.08.2023

Warum HR eine C-Level Position verdient

Bild: sorapop – stock.adobe.com

Alle sind sich einig, dass das Personalwesen heute eine tragende Rolle in jedem Unternehmen einnimmt. Beim Blick auf die oberste Führungsebene fällt jedoch oft auf: CEO, CFO, CMO – aber kein CHRO. In den wenigsten Unternehmen gibt es heute einen Chief Human Resources Officer (CHRO), der auf C-Level neben CEO, CFO, CMO; CTO und anderen anerkannten Positionen einen Platz am Tisch einnimmt. Wieso ist das so und muss HR zwingend auf C-Level ankommen?

Die typische Führungsebene

Auf der typischen oberen Führungsebene in KMU und größeren Konzernen tummeln sich neben dem CEO – also dem Geschäftsführer – der für die Finanzen verantwortliche CFO, der für Marketing zuständige CMO und oft auch COO (Chief Operating Officer) und CTO (Chief Technical Officer).

Meist fehlt jedoch von einem CHRO jede Spur. Dabei ist es selbst bei jedem noch so kleinen oder auch großen, alteingesessenen Betrieb angekommen, dass sich der Fachkräftemangel nicht mit „faire Bezahlung, tolles Umfeld und kostenloser Obstkorb“ bekämpfen lässt. Es braucht eine klare Personalstrategie, die mit der Zeit geht, nah an der eigenen Belegschaft, aber auch potenziellen Neueinstellungen ist, und eng mit der Unternehmensphilosophie verknüpft ist.

Ein CHRO schreibt keine Lohnabrechnungen

Diese Aufgaben fallen in einem typischen Unternehmen in den Schoß der Personalabteilung – wo sie auch hingehören. Meist ist diese jedoch nicht in einer eigenen Organisationssparte organisiert, sondern hängt beispielsweise als Stabsstelle unterhalb der Geschäftsführung.

In der Folge werden zwar die alltäglich anfallenden Aufgaben wie Abrechnungen, Recruiting-Kampagnen und Weiterbildungsangebote abgewickelt. Viel mehr aber auch nicht – die strategische Ausrichtung des HR-Themas fehlt oft.

Genau das ist die Aufgabe eines CHRO, der in manchen Unternehmen auch CPO (Chief People Officer) genannt wird. Er trägt über die Personalarbeit zur Unternehmenskultur bei, arbeitet konzeptionell und trifft gemeinsam mit seinen C-Level-Kollegen strategische Entscheidungen, die den Weg der Organisation zeichnen. Was ein CHRO auf keinen Fall macht: Abrechnungen schreiben, Bewerbungen sichten, Vorstellungsgespräche vorbereiten. Im ein oder anderen Betrieb ist genau das Fall. Letztlich ist die C-Level-Bezeichnung dann nichts weiter als eine leere Hülle und die betroffene Person erledigt operative Tätigkeiten.

Das Unternehmen vorantreiben

Auf C-Level werden Entscheidungen getroffen, die das gesamte Unternehmen betreffen. Das muss auch auf HR-Ebene passieren, wenn ein CHRO eingesetzt wird. Er koordiniert das gesamte HR-Team und entwickelt Strategien. Gleichzeitig stehen Themen wie Diversität und Gleichberechtigung auf der Agenda.

In der Theorie klingt all das schlüssig und wie ein klares Plädoyer dafür, dass HR auf C-Level ankommen muss – um die Ausgangsfrage zu beantworten. Zu einer ganzheitlichen Betrachtung gehört allerdings auch, dass eine grundsätzliche Awareness im Unternehmen für dieses Thema geschaffen werden muss. Das heißt: Wenn das Thema HR innerhalb einer Organisation nach wie vor stiefmütterlich behandelt und nicht ernst genommen wird, nützt auch eine spontane Benennung der Personalleitung zum CHRO nichts. Ein Pferd will von vorne aufgezäumt werden. Das gilt auch für das immer bedeutender werdende HR-Thema. Es nützt niemandem etwas, wenn der neue CHRO wie bisher auch keine Entscheidungsfreiheit hat und nur für sich arbeitet. Er muss verzahnt mit der restlichen Geschäftsführung sein. Um die Eingangsfrage nochmals aufzugreifen und final zu beantworten: HR sollte auf C-Level ankommen – doch in vielen Unternehmen braucht es dafür noch einige vorgelagerte Schritte.

Von Johannes Striegel

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