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Dress for Success - eine Stilberaterin erklärt wie sich Erfolgt anziehen lässt

Mit dem richtigem Outfit kann im Job nichts schief gehen. Dabei geht es um viel mehr als nur Karriere, sagt Stilberaterin Frau Maier.
Veröffentlicht am 08.06.2018

Mit dem richtigem Outfit kann im Job nichts schief gehen. Dabei geht es um viel mehr als nur Karriere, sagt Stilberaterin Frau Maier.

Katharina Adlhardt kennt sich aus, wenn es um Mode und Stil geht. Immerhin hat die gebürtige Überlingerin ihr ganzes Leben damit verbracht, sich mit diesen beiden Themen zu beschäftigen. „Schon als kleines Mädchen hatte ich meine ganz eigene Vorstellung davon, was im Kindergarten tragbar war und was nicht“, sagt sie. Inzwischen ist die gelernte Damenschneiderin und studierte Wirtschaftswissenschaftlerin als Stilberaterin Frau Maier deutschlandweit erfolgreich und in Magazinen, Radio- und Fernsehsendungen präsent.

Ohne Regeln keine Stilsicherheit?

„Viele meiner Kundinnen sind mit ihrer Businessmode unzufrieden, weil sie sich darin verkleidet fühlen“, erklärt die 41-Jährige. Sie tragen Hosenanzug, um auf der sicheren Seite zu sein, und schlüpfen in die Hemdblusen, weil das in ihrer Branche so üblich ist. „Dabei verwischen die Grenzen zwischen Business- und Freizeitmode immer mehr. Heute ist vieles erlaubt, was vor zehn Jahren undenkbar war“, macht sie deutlich.

Selbst in den Führungsetagen deutscher Unternehmen scheint der klar definierte Dresscode fürs Büro weitgehend ausgedient zu haben. Sogar Daimler-Vorstand Dieter Zetsche hat damit angefangen, die Geschäftszahlen ohne Krawatte zu präsentieren oder bei Preisverleihungen weiße Turnschuhe zum Anzug zu tragen. Diese neue Lockerheit begrüßen viele, weiter hilft sie aber nicht. Denn seither steigt die Unsicherheit, welche Kleidung im Berufsalltag angebracht ist. Das merkt auch Frau Maier in ihrem täglichen Umgang mit Kunden. Stilsicher im Job – wie geht das eigentlich? „Das hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, sich das Umfeld genau anzusehen, in dem ich arbeite. Welche Termine stehen in meinem Berufsalltag an? Mit wem habe ich dabei zu tun? Und wie kann ich mein Berufs-Ich und mein Freizeit-Ich modemäßig möglichst eng zusammenbringen? Das sind die Fragen, die ich für mich klären muss“, empfiehlt die Expertin. Doch wer die Antworten parat hat und sie nicht umsetzt, bleibt hinter seinen Möglichkeiten zurück.

Kleider machen eben doch Leute

Warum unterschätzen so viele Menschen die Chancen und Möglichkeiten, die in einem Outfit schlummern? Darüber wundert sich Frau Maier schon lange: „Kleidung sorgt ja nicht nur dafür, dass wir nicht nackt herumlaufen. Sie ist unsere zweite Haut und Mittel zum Zweck, mit dem wir auf den ersten Blick sichtbar machen, wer wir sind und was wir können.“ Wer die nonverbale Sprache der Kleidung für sich und seine Ziele einsetzen will, muss sie zunächst einmal fließend beherrschen. „Dress for the job you want, not for the job you have”: Wissenschaftliche Studien haben ihre Richtigkeit ein ums andere Mal belegt: Wer Karriere machen will, muss sich entsprechend anziehen.

„Dafür, dass sie uns so viele Möglichkeiten bietet, sind wir erschreckend nachlässig mit unserer zweiten Haut. Damit vergeben wir uns Lebensgefühl und Lebensqualität und – wenn es um den Job geht – mit Sicherheit auch Chancen“, sagt die Mutter einer Tochter mit Nachdruck. Denn letztere lassen sich dann am besten nutzen, wenn wir uns in unserem Outift rundum wohl fühlen. Sie machen eben doch Leute, die Kleider. Das gilt nicht nur für die Außen-, sondern auch für die Innenwirkung. Wer sich perfekt angezogen fühlt, tritt selbstsicherer auf und wirkt dadurch souveräner, ist kreativer, entscheidungsfreudiger und sympathischer. Liest sich wie die Werbebotschaft eines Herrenausstatters, ist aber wissenschaftlich erwiesen.

Die Check-Liste fürs perfekte Outfit

Welche Kleidung genau diesen Effekt hervorruft, erkennt Frau Maier bei persönlichen Stilberatungen am Strahlen in den Augen ihrer Kunden. Es stellt sich ein, wenn diese sich das erste Mal in einem perfekten Outfit im Spiegel sehen. „Dafür braucht man aber nicht zwingend eine Beraterin wie mich. Das kann man auch auf eigene Faust herausfinden“, sagt sie. Neue Outfits mit Wow-Effekt lassen sich nur durch mutiges Ausprobieren kreieren und durch den wohlwollenden Blick in den Spiegel, beim Anprobieren in der Umkleidekabine oder beim Durchforsten des Kleiderschranks. Und es hilft, eine kleine Checkliste zu berücksichtigen: „Tragen Sie ausschließlich Kleidung, die zu 100 Prozent zu Ihnen und Ihrer Persönlichkeit passt. Achten Sie auf die Passform, die weder zu klein noch zu groß sein darf. Außerdem sind saubere, intakte und gepflegte Kleidungsstücke Pflicht“, zählt die Expertin auf. Es sind ein paar wenige, aber sehr wichtige Regeln. Mit ihnen lässt sich Erfolg anziehen – sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinn.

 

[HEIKE THISSEN]