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Die perfekte Bewerbung - gibt’s die?

Heutzutage gibt es keine Garantie auf einen lebenslangen Arbeitsplatz mehr. Jeder kann davon betroffen sein, sich irgendwann einen neuen Arbeitgeber suchen zu müssen – oder es sogar zu wollen. Sehr wahrscheinlich ist dabei, dass man nicht der einzige Bewerber sein wird – und egal ob man zehn oder nur einen Konkurrenten hat: man muss versuchen, sich bestmöglich zu präsentieren.
Veröffentlicht am 21.01.2021

 

Die perfekte Bewerbung sollte bezüglich der eigenen Fähigkeiten, Eigenschaften, Tätigkeiten und Kompetenzen, die für den potentiellen neuen Arbeitgeber relevant und interessant sind, möglichst aussagekräftig sein und diese herausstellen. Außerdem sollten die Bewerbungsunterlagen nicht nur auf den Bewerber, sondern auch auf die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten werden. Wie sieht die perfekte Bewerbung also aus?

Der erste Eindruck entscheidet
Die Bewerbungsunterlagen müssen auf jeden Fall zur Person passen, für sie stimmig sein und das herausstellen, was sie ausmacht. Hierbei zählt vor allem der erste Eindruck. So, wie man sich binnen Millisekunden ein Bild von seinem Gegenüber macht, vermitteln die Bewerbungsunterlagen dem Personaler etc. ein erstes Bild vom potentiellen neuen Mitarbeiter. Personaler haben oft nur wenig Zeit die

eingegangenen Bewerbungen zu sichten und darauf basierend zu entscheiden, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird und wer nicht. Da hilft es, wenn der Bewerber alle relevanten Stationen seiner Laufbahn prägnant herausgearbeitet hat. Der ‘Leser’ hat dadurch die Möglichkeit, sich auf die Schnelle ein Bild zu machen. Dabei gilt es zu beachten, dass es viel schwieriger ist, sich schriftlich positiv darzustellen als persönlich – doch es ist nicht unmöglich.

Der Lebenslauf
Für eine gute Selbstdarstellung ist es im Lebenslauf notwendig, alle bisherigen beruflichen Erfahrungen, Tätigkeiten und Qualifikationen so darzustellen, dass sie das Maximum von zwei DIN A4 Seiten nicht überschreiten. Es geht nicht darum, alles, was man jemals gemacht hat bzw. beruflich wie privat erlebt hat, ausführlich darzulegen. Es geht vielmehr darum, dem Leser ein Bild seiner bisherigen Erfahrungen und Kenntnisse zu geben und herauszuarbeiten, was wirklich wichtig für die angestrebte Tätigkeit ist. Dennoch ist es das Ziel, einen Lebenslauf zu erstellen, der fixiert werden kann - heißt: ein Lebenslauf wird nicht ständig neu an eine ausgeschriebene Stelle angepasst, sondern so erstellt, das sich der Bewerber mit ein und demselben Lebenslauf auf verschiedene Stellen in ein und demselben Bereich bewerben kann. Wird man dann zum Vorstellungsgespräch eingeladen, hat man die Möglichkeit, all das, was den Rahmen des Lebenslaufs gesprengt hätte, aber erklärungsbedürftig ist, darzulegen und zu erläutern. Hier können Sie dann über Lücken, Kündigungsgründe ect. sprechen – denn seien Sie versichert: Keiner ist fehlerfrei!

Kreative Anschreiben beeindrucken
Auch das Anschreiben, welches nicht länger als eine DIN A4 Seite sein sollte, hat eine bestimmte Struktur - Einleitung, Hauptteil und Schluss - und ähnelt damit im Aufbau der Stellenanzeige. Hier zählt nun Individualität und Kreativität! Die Einleitung sollte keine Standardfloskel (“Mit großem Interesse habe ich gelesen, dass…”) beinhalten, sondern den Leser begeistern. Beispielsweise kann man sich darauf beziehen, warum man gerade zu diesem Unternehmen möchte oder was einen an der Stelle besonders anspricht und hebt sich damit bereits von der Konkurrenz ab. Der Hauptteil sollte dann keine Zusammenfassung des Lebenslaufs sein, sondern vielmehr ein Hervorheben dessen, was man für die Stelle mitbringt und bisher an Relevantem geleistet hat, natürlich stets hinsichtlich der in der Anzeige enthaltenen Anforderungen. Im Schlussteil hat man die Möglichkeit auf Gehaltsvorstellungen und die Verfügbarkeit einzugehen. Damit hat man im Normalfall ein gutes, kompetentes Anschreiben, welches die eigenen essentiellen Fähigkeiten und Kompetenzen im direkten Bezug auf die Stellenausschreibung darstellt. Denn im Gegenzug zum Lebenslauf sollte das Anschreiben stets individuell auf die ausgeschriebene Stelle angepasst sein.

Der Vollständigkeit halber seien auch die Zeugnisse erwähnt – und zwar nicht zwingend alle, die Sie in Ihrem bisherigen Berufsleben erhalten haben, sondern die Relevanten, die Bezug zur neuen Stelle haben. Diese werden sauber digitalisiert und final alles als Gesamt-PDF (bei Online-Bewerbung) versendet.

Ist das Farbe oder kann das weg?
Neben der Kompaktheit und Strukturiertheit der Bewerbung ist auch deren Layout wichtig. Es geht dabei nicht darum, möglichst ‘bunt’ zu sein, doch kleine farbliche Akzente können hilfreich sein. Natürlich gibt es bestimmte Vorschriften, wie eine Bewerbung formal auszusehen hat, man hat aber als Verfasser gewisse Freiheiten. Bei aller Kreativität und Individualität sollte man sich stets an das Gebot der Einheitlichkeit halten. Habe ich mich beispielsweise für eine Schriftart entschieden, behalte ich diese in den gesamten Dokumenten bei. Bezüglich farblicher Hervorhebungen kann man sich zum Beispiel an seinem Outfit orientieren, welches man auf dem Bewerbungsbild trägt. Alles in allem ist es von größter Bedeutung, dass die gesamten Unterlagen stimmig sind.

Die „perfekte“ Bewerbung – gibt`s die? Nein.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es die perfekte Bewerbung per se nicht gibt. Es gibt leider keine Vorlage, die immer Erfolg garantiert. Es gibt nur die jeweils individuell perfekte Bewerbung, bei der es vor allem darauf ankommt, dass die Bewerbungsunterlagen zum einen perfekt zum Bewerber passen und zum anderen perfekt auf die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten sind.

Über die Autorin:

Samira Bormann  - Karriere-Coach und Projektleiterin bei biema
Samira Bormann ist Karriere-Coach und Projektleiterin bei “biema - beruflich richtig platziert”. Jedes Jahr coacht, berät und trainiert biema über 600 Menschen dabei, sich beruflich richtig zu platzieren.
www.biema.de