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Der neueste Arbeitstrend - Workation

Workation eignet sich am besten für Selbstständige und Freiberufler - doch was ist eigenlich Workation und welche Vor- oder Nachteile hat es?
Veröffentlicht am 13.08.2022
Bild: ant – stock.adobe.com

Was ist Workation eigentlich? Arbeiten im Urlaub?

Wofür Selbstständige einst bemitleidet wurden, ist inzwischen Trend geworden. Und wie die meisten Trends hat auch dieser einen Namen: Workation. Darin sind die beiden englischen Begriffe „work“, also „Arbeit“, und „vacation“, also „Urlaub“, verschmolzen. Anstatt sich gegenseitig auszuschließen, sollen sie sich jetzt gegenseitig befruchten, und zwar in einem Urlaub, der Arbeit und Freizeit miteinander verbindet.

Für wen eignet sich Workation?

Workation eignet sich am besten für Selbstständige und Freiberufler. Denn die meisten von ihnen wollen auch im Urlaub die Erreichbarkeit für ihre Kunden gewährleisten. Gerade, wenn sie Solopreneure sind und allein arbeiten, sind veritable Auszeiten für sie nur schwer umzusetzen. Das führt dann dazu, dass sie entweder keinen Urlaub nehmen oder aber auch unterwegs ständig arbeiten – obwohl sie eine Auszeit eigentlich dringend nötig hätten. Blogger und Copywriter, Buchhalter, Grafikdesigner, Programmierer, digitale Nomaden und viele andere Berufszweige können von Workation profitieren.

Warum kann Workation sinnvoll sein?

Woanders als am gewohnten Schreibtisch zu arbeiten, kann den Weg frei machen für neue Ideen und ungebremste Kreativität. Der Tapetenwechsel bringt die Schaffensenergie wieder in Fluss, die zu Hause vielleicht versandet war. Viele Workation-Reisenden berichten deshalb, dass sich ihre Arbeitsleistung positiv entwickelt hat. Ein weiterer Vorteil ist, dass es sich dabei um ein sehr flexibles Arbeitsmodell handelt, das zum Beispiel Familien entgegenkommt, die mehrere Wochen am Stück verreisen wollen.

Wie gelingt Workation?

Damit Workation gelingt und beim Unterwegssein die Erholung nicht zu kurz kommt, müssen ein paar Voraussetzungen erfüllt sein. So lohnt es sich zum Beispiel, schon im Vorfeld zu klären, wie die Kombination aus Arbeit und Urlaub in der Umsetzung konkret aussehen soll: An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten sind Handy und Computer an? Und wann aus? Gibt es vor Ort eine schnelle und vor allem stabile Internetverbindung? Gibt es einen Schreibtisch im Hotelzimmer? Oder einen Tisch am Strand, auf dem sich der Laptop abstellen lässt? Das sind Fragen, die schon vor Abflug oder Abfahrt geklärt sein sollten. Und dann ist da noch die charakterliche Komponente: Workation eignet sich nur, wenn ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Selbstdisziplin vorhanden sind. Gutes Zeitmanagement, starkes Selbstbewusstsein und die Widerstandsfähigkeit gegen Kritik und Neid Außenstehender sind ebenfalls vonnöten.

Welche Nachteile hat Workation?

An einem schönen Ort zu arbeiten kann ganz schön ins Geld gehen. Gerade dann, wenn das Unterwegssein an einen Traumstrand mit Traumwohnung führt, fallen hohe Fixkosten an, die erst einmal wieder reingearbeitet werden wollen. Das gilt erst recht, wenn die Ferienwohnung auch noch einen gewissen Komfort und Wohlfühlambiente bieten soll. Wenn draußen der Strand lockt, muss ein hohes Maß an Disziplin vorhanden sein, damit aus dem kurzen Bad im Meer nicht ein ganzer Strandtag wird – wo doch eigentlich grade das Erledigen von beruflichen To-dos angesagt wäre. Hinzu kommt, dass nicht jeder schöne Ort auf der Welt auch ein kreativer, produktiver Ort ist. Gerade Selbstständige kennen das, dass je nach räumlicher und sozialer Umgebung das Arbeiten mal besser oder auch schlechter läuft.

Von Heike Thissen