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Fünf Fettnäpfchen im Bewerbungsgespräch

Wer zum persönlichen Gespräch eingeladen wird, hat eine der größten Hürden im Bewerbungsverfahren bereits erfolgreich genommen. Umso ärgerlicher ist dann, wenn das Kennenlernen mit dem potenziellen Arbeitgeber wegen schlechter Vorbereitung oder unangemessenem Benehmen zur Pleite wird.
Veröffentlicht am 19.09.2020

Beim potenziellen Arbeitgeber überzeugen: Eher introvertierte Bewerber sollten das Vorstellungsgespräch mehrfach trainieren – zum Beispiel mit Freunden. Bild: dpa

Wer zum persönlichen Gespräch eingeladen wird, hat eine der größten Hürden im Bewerbungsverfahren bereits erfolgreich genommen. Umso ärgerlicher ist dann, wenn das Kennenlernen mit dem potenziellen Arbeitgeber wegen schlechter Vorbereitung oder unangemessenem Benehmen zur Pleite wird. Folgende Fettnäpfchen lauern im Vorstellungsgespräch, lassen sich aber leicht vermeiden.

Name des Ansprechpartners vergessen

Zuhause war der Name der Personalverantwortlichen noch präsent, doch jetzt, wo es gleich ernst wird, ist er plötzlich aus dem Gedächtnis verschwunden? Wohl dem, der sich das Einladungsschreiben eingesteckt hat und nochmals einen kurzen Blick darauf werfen kann! Außerdem schadet es nie, sich kurz vor dem Gespräch noch einmal zu melden und zu fragen, wer bei dem Gespräch dabei sein wird. Erfährt man die Namen der anderen Personen erst vor Ort und sie entfallen einem sofort wieder, hilft nur die Flucht nach vorn: „Könnten Sie mir bitte noch mal Ihren Namen sagen? Das ging vorhin alles sehr schnell.“

Wichtige Informationen nicht parat

Im Vorstellungsgespräch kann immer punkten, wer sich über das Unternehmen, in dem er arbeiten möchte, gut informiert hat. Wichtige Informationen zur Firma nicht parat zu haben, kann peinlich sein und die Ernsthaftigkeit der Bewerbung in Frage stellen. Man muss keine Interna kennen, aber die Informationen aus Broschüren, Flyern und von der Homepage sollten auf jeden Fall abrufbereit sein.

Standardantworten auswendig

Wer im Vorstellungsgespräch ausschließlich auf auswendig gelernte Standardantworten zurückgreift, verspielt seine Chance, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Denn die üblichen Verdächtigen unter den Antworten haben die Personaler schon viele Male gehört. Wie wäre es stattdessen damit, die eigenen Stärken zum Beispiel so herauszuarbeiten, dass sie mit praktischen Beispielen untermauert sind und noch dazu auf die Anforderungen des Unternehmens passen?

Keine oder falsche Fragen stellen

„Möchten Sie denn auch etwas über uns und das Unternehmen wissen?“, ist eine übliche Frage im Bewerbungsgespräch, mit der der Personaler den Ball an den Bewerber zurückspielt. Ein „Nein“ ist hier die falsche Antwort und auch die Frage nach Dingen, die eigentlich – wegen der guten Vorbereitung oder des vorangegangenen Gesprächs – bekannt sein müssten. Gelungene Fragen drehen sich Beispiel um den konkreten Aufgabenbereich, um die Schnittpunkte mit Kollegen, die Weiterbildung und so weiter.

Sich selbst schlecht präsentieren

Gelungene Selbstpräsentation fängt beim Betreten des Gebäudes an und hört erst beim Verlassen wieder auf. Pünktlich vor Ort sein ist schon mal ein guter Anfang. Der feste Händedruck mit Blickkontakt, der ein Kennenlernen unter Nicht-Pandemie-Bedingungen in der Regel einläutet, fällt aktuell oft flach. Doch ein freundliches Lächeln und eine verständliche Vorstellung der eigenen Person sind auch ohne Händeschütteln drin. Wer im Gespräch ein selbstbewusstes, aber auch offenes und interessiertes Auftreten an den Tag legt, sammelt Pluspunkte. Am Ende lohnt es sich, nicht grußlos aus dem Zimmer zu rennen, sondern sich in Ruhe und freundlich zu verabschieden. Dann stehen die Chancen gut, dass sich der Personaler schon bald meldet mit „Sie haben den Job!“.

VON HEIKE THISSEN