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Bewerbungs-Video und Video-Call - Neue Trends bei der Bewerbung

Über Jahrzehnte hinweg war eine gut sortierte, knitterfreie Bewerbungsmappe auf Papier die Eintrittskarte zum Vorstellungsgespräch. Zwischenzeitlich sind digitale Bewerbungen Standard und moderne Formen wie Videos erfreuen sich wachsender Beliebtheit.
Veröffentlicht am 09.02.2022
Silke Görnitz, HR Referentin/Ausbildungsleiterin im SÜDKURIER Medienhaus | Bilder: Guenther Bayerl / siewwy84 – stock.adobe.com / kasarp – stock.adobe.com

Wir haben mit Silke Görnitz, HR Referentin/Ausbildungsleiterin im SÜDKURIER Medienhaus, über neue Trends bei der Bewerbung gesprochen.

Frau Görnitz, hat die klassische Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf jetzt ausgedient?

Nein, die klassische Bewerbung mit einem Anschreiben oder Motivationsschreiben und einem Lebenslauf ist immer noch Standard. Es kommt jedoch immer häufiger vor, dass Bewerber entweder zusätzlich oder ausschließlich ein Video schicken. Der Vorteil liegt auf der Hand: Während es bei der klassischen Form der Bewerbung oft nur feine Nuancen sind, durch die man sich profilieren kann, bietet ein Video eine ausgezeichnete Möglichkeit, sich individuell zu präsentieren und von der Masse abzuheben.

Worauf kommt es bei einem Bewerbungsvideo für einen Ausbildungsplatz an?

Bei einer Bewerbung im SÜDKURIER Medienhaus sollte es nicht länger als eine Minute dauern. Zudem sollte die Person, die sich bewirbt, authentisch wirken. Es geht darum, kurz und knapp die Frage zu beantworten: „Wer bin ich und wo will ich hin?“. Das Video soll lediglich einen allerersten Eindruck vermitteln – deswegen auch nur eine Minute.

Erwarten Sie von Bewerbern denn ein Video oder eine Webseite?

Nein, das nicht. Wir bieten Bewerbern lediglich die Möglichkeit, sich auf diese Weise zu präsentieren. Wir sehen natürlich auch, dass die Erstellung eines Videos mit einem höheren Aufwand verbunden ist und dies auch nicht jedermanns Sache ist. Bei allen Spielarten der Präsentation spielt der Lebenslauf eine zentrale Rolle – der sollte auf jeden Fall Bestandteil einer Bewerbung sein.

Was raten Sie, wenn sich jemand unsicher ist, welche Form wirklich geeignet ist?

Ich würde mir wünschen, dass sich die Person bei mir meldet und nachfragt, ob beispielsweise ein Video einen Vorteil verschaffen würde oder ob der Lebenslauf und ein Anschreiben ausreichen.

Eine Bewerbung hat Ihr Interesse geweckt – wie geht es dann weiter?

Der Bewerber bekommt von uns eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch. Das Erstgespräch führen wir per Video.

Worauf kommt es beim Video-Call an?

Pünktlichkeit ist oberstes Gebot. Und: die Technik sollte funktionieren! Ich empfehle, die elektronischen Geräte und die Software vor dem Gespräch mindestens einmal zu testen. Im Gespräch selbst achte ich darauf, ob ein Bewerber oder die Bewerberin authentisch ist. Wenn sich jemand zudem gut über das Unternehmen und den Ausbildungsberuf informiert hat, steht einer Einladung zu einem persönlichen Treffen vor Ort in der Regel nichts mehr im Weg.

Sie sprechen von einem „Treffen vor Ort“. Das hört sich nicht nach einem klassischen Vorstellungsgespräch an. Was erwartet die Bewerber?

Bei dem Treffen vor Ort geht es darum, sich näher kennenzulernen. Das beruht auf Gegenseitigkeit. Deshalb bekommen Bewerber auf einen Ausbildungsplatz die Möglichkeit, einen Azubi im Medienhaus einen ganzen Tag lang zu begleiten und einen tieferen Einblick in unser Unternehmen zu bekommen. Natürlich führen wir auch ein Gespräch. Wenn sich beide Seiten wohlfühlen, ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Unser Tipp!

Wer seine Bewerbung per E-Mail schickt, sollte sicherstellen, dass die Dateigröße nicht das Postfach des Empfängers sprengt. Um das zu vermeiden und aus Datenschutzgründen hat das SÜDKURIER MEDIENHAUS ein digitales Bewerberportal eingerichtet. Hier kannst du das Motivationsschreiben, Lebenslauf und bei Bedarf ein Video hochladen oder den Link zu der eigenen Webseite eingeben. Bewerbungen per Mail werden im SÜDKURIER MEDIENHAUS gar nicht mehr akzeptiert.

Als Faustregel gilt:
5 MB sollte das digitale Bewerbungspaket nicht überschreiten.