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Personalkommunikation: Gute Kommunikation macht Firmen erfolgreicher

Die Studie der Universität Leipzig unterstreicht die Bedeutung einer strategischen und wohlüberlegten Kommunikationspraxis für den Erfolg mittelständischer Unternehmen. Trotz des erkannten hohen Einflusses guter Kommunikation auf die Wertschöpfung verzichten mehr als die Hälfte der befragten Mittelständler auf eine durchdachte Strategie. Effektive Arbeitgeberkommunikation und der bewusste Aufbau einer starken Unternehmensreputation sind entscheidend im Wettbewerb um Fachkräfte. Nachhaltigkeitskommunikation bietet dabei nicht nur eine Antwort auf gesetzliche Anforderungen, sondern stärkt auch das Unternehmensimage und die Mitarbeiterbindung. Die Beziehungspflege zu allen Stakeholdern und die Rolle der eigenen Beschäftigten als Botschafter des Unternehmens sind zentrale Elemente einer erfolgreichen Kommunikationsstrategie. Unternehmen, die in ihre interne Kommunikation investieren, können Orientierungslosigkeit und negative Arbeitseinstellungen vermeiden und sich stattdessen Vorteile im Wettbewerb sichern.
Veröffentlicht am 23.03.2024
Bild: kegfire - stock.adobe.com

In einer umfangreichen Studie zur Mittelstandskommunikation untersuchte die Universität Leipzig, wie sich die Kommunikationspraxis von Betrieben auf ihre Wertschöpfung auswirkt. 78,9 Prozent der 310 befragten mittelständischen Firmen waren sich einig: Der Einfluss gut geplanter und stimmiger Kommunikationsmaßnahmen ist außerordentlich hoch. Doch mehr als die Hälfte der Mittelständler kommuniziert ohne Strategie. Dabei ist offensichtlich, dass Kommunikation ein entscheidender Erfolgsfaktor ist – auch und gerade im Personalbereich.

Arbeitgeberkommunikation entscheidend im Wettbewerb um Fachkräfte

Wer im Bereich Arbeitgeberkommunikation nur an Fachkräftewerbung oder das Schlagwort Employer Branding denkt, springt zu kurz. Der langfristige Aufbau der Unternehmensreputation und der strategische Aufbau von belastbaren Arbeitgeberbeziehungen, Employer Relations, zu seinem Umfeld sind ebenso von großer Bedeutung. Für beides spielt die Kommunikation eine entscheidende Rolle.

Nachhaltigkeitskommunikation als Reputations-Booster

Kein Thema spielt momentan in der strategischen Ausrichtung von Unternehmen eine größere Rolle als die Nachhaltigkeit. Momentan stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung aufgrund der „CSRD“ (Corporate Sustainability Reporting Directive“) einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Von vielen wir dies als bürokratisches Monster empfunden. Doch die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung bietet große Chancen, wenn Unternehmen die richtigen Schlüsse ziehen und die Kommunikation der Nachhaltigkeitsaktivitäten offensiv angehen.

Beziehungspflege mit allen Stakeholdern durch vielfältige Maßnahmen

Die Kommunikation von ökologischen oder sozialen Bemühungen stärkt nicht nur die Unternehmensreputation, sondern wirkt sich auch positiv auf die Mitarbeiterbindung aus.
Mit Kommunikationsmaßnahmen wie Sponsoring oder der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung pflegen Unternehmen nachhaltig die Beziehung zu allen Bezugsgruppen. Die Öffentlichkeit kommt über das soziale Engagement in Kontakt mit der Firmenphilosophie und entwickelt eine positive emotionale Bindung zum Unternehmen.

Arbeitgeberkommunikation beginnt bei den eigenen Beschäftigten

Die eigenen Beschäftigten sind die wichtigsten Botschafter für ein Unternehmen. Eigentlich sollte diese Erkenntnis tief im Bewusstsein verwurzelt sein. Doch weit gefehlt. Intransparente Unternehmensentscheidungen, keine Definition und eine unzureichende Pflege der Unternehmenskultur sowie eine fehlende Unternehmensstory, die den Sinn des eigenen Handelns erklärt, sind in vielen Betrieben heute noch immer der Alltag.

Kommunikation gibt Orientierung und verschafft einen Vorteil

Gerade in Krisenphasen oder in Phasen der Transformation des Geschäftsmodells sind die internen Kommunikationsaufgaben groß. Doch viele Unternehmenslenker in kleinen und mittelständischen Unternehmen haben den Nutzen der internen Kommunikation als Kernaufgabe der Führung noch nicht verstanden. Die Folgen sind fatal. Sie reichen von Orientierungslosigkeit der Beschäftigten über eine innere Kündigung bis hin zu einer kontraproduktiven, teils sabotierenden Arbeitseinstellung. Hingegen entfalten Beschäftigte, die sich mit dem Arbeitgeber identifizieren und verbunden fühlen, eine positive Ausstrahlung nach außen, animieren Freunde und Bekannte, sich zu bewerben – und spielen damit eine wichtige Rolle im Wettbewerb um Fach- und Arbeitskräfte. Ein Potenzial, das jedes Unternehmen nutzen sollte und erreichen kann, wenn die interne Kommunikation aktiv gestaltet und strategisch geplant wird.

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Von Holger Hagenlocher