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Digitales Bewerbungsgespräch: Das ist wichtig

Digitale Bewerbungsgespräche werden immer häufiger und bieten sowohl Vor- als auch Nachteile gegenüber dem traditionellen persönlichen Gespräch. Obwohl sie Bewerbern die Möglichkeit bieten, in der eigenen vertrauten Umgebung zu sein, können auch Ablenkungen und technische Herausforderungen auftreten. Eine stabile Internetverbindung, qualitativ hochwertige Kamera und Mikrofon sind unerlässlich, ebenso wie ein professionelles Auftreten und Hintergrund. Für ein erfolgreiches digitales Bewerbungsgespräch sind aktives Zuhören und die Vermeidung von Ablenkungen entscheidend. Probleme wie eine ruckelnde Internetverbindung sollten gelassen und professionell angegangen werden, wobei die Möglichkeit besteht, zum Telefon zu wechseln, um das Gespräch fortzusetzen.
Veröffentlicht am 16.09.2023
Bild: maxcam - stock.adobe.com

Nicht mehr jedes Bewerbungsgespräch findet klassisch vor Ort statt, bei dem sich Bewerber und Personaler persönlich in die Augen schauen. Nicht nur Homeoffice ist zur Normalität geworden – auch das digitale Kennenlernen. Mimik und Gestik erkennen, ein Gefühl für das Gegenüber und die Möglichkeit, mit der eigenen Ausstrahlung zu punkten? In einem persönlichen Gespräch ohne Probleme möglich. Online sieht das schon anders aus. Wer Remote arbeiten will, muss sich auch auf digitale Bewerbungsgespräche einstellen.

Der Unterschied zum klassischen Bewerbungsgespräch

Der offensichtlichste Unterschied zum klassischen Gespräch liegt natürlich in der Umgebung und dem Setting. Statt in einem Büro gegenüber eines potenziellen Arbeitgebers zu sitzen, befinden sich Bewerber in der vertrauten Umgebung Ihres eigenen Zuhauses – das kann gerade nervösen Menschen helfen, zur Ruhe zu kommen. Gleichzeitig bringt das auch Herausforderungen mit sich, vor allem für diejenigen, die nicht die richtige Umgebung für ein professionelles Gespräch haben.

Wenn die Kinder quengeln, die Katze auf den Schreibtisch hüpft oder der Nachbar beginnt, den Rasen zu mähen, wirkt das schnell unprofessionell oder ist zumindest eine Ablenkung. Darüber hinaus ersetzt die Technologie den physischen Raum, was es schwierig macht, nonverbal zu kommunizieren. Körpersprache und Mimik lassen sich nun einmal schlecht durch den Bildschirm deuten, sind aber wichtige Bestandteile jedes Gesprächs.

Digital ist meist flexibler

Dennoch werden immer mehr Bewerbungsgespräche digital abgehalten. Oft der Grund: räumliche Distanz. Manchmal geht es aber auch einfach schneller – sowohl in der Terminvereinbarung als dem gesamten Gesprächsprozess. Keine Raumbuchung, kein längeres Warten, keine Anfahrtswege. Aus Arbeitgebersicht hat es zudem den Vorteil, dass sich womöglich mehr potenzielle Mitarbeiter bewerben – selbst wenn die Stelle als Vor-Ort-Job ausgeschrieben ist. Nicht jeder und jede fährt für ein erstes Kennenlernen zum Beispiel 200 Kilometer und wird nachher enttäuscht.

Stabile Internetverbindung als Grundvoraussetzung

Die Vorbereitung ist bei digitalen Vorstellungsgesprächen für beide Seiten der Schlüssel zum Erfolg. Das beginnt mit der Auswahl des richtigen technischen Equipments – Bewerbungsgespräche mit dem Smartphone oder einer ruckligen und veralteten Laptopkamera sind für beide Seiten ein No-Go.

Es braucht eine gute Kamera, ein zuverlässiges Mikrofon – und in erster Linie eine stabile Internetverbindung. Der Hintergrund sollte professionell und ohne Ablenkungen sein. Auch wenn später von zu Hause aus gearbeitet wird, sollten sich beide Seiten so kleiden, als würden Sie zu einem persönlichen Gespräch gehen – zumindest oberhalb des Gürtels. Das heißt nicht zwingend, dass es ein Hemd oder eine Bluse sein muss. Der allgemein angemessene Stil hängt immer von der Firma ab.

Normales Gespräch führen und ruhig bleiben

Ein erfolgreiches digitales Bewerbungsgespräch erfordert dann beidseitig aktives Zuhören und die Vermeidung von Ablenkungen, die gerade für die Bewerber im eigenen Büro oder am Esszimmertisch schnell auftauchen. Ansonsten gilt, was auch bei jedem persönlichen Gespräch wichtig ist: Blickkontakt halten, auf die eigene Körperhaltung achten, Engagement und Interesse zeigen.

Und was tun, wenn das Bild anfängt zu ruckeln? Ruhig bleiben – das passiert und ist kein Weltuntergang. Mit so einer Situation sollten beide Seiten souverän und ohne Vorwürfe zu erheben umgehen. Falls keine schnelle Lösung gefunden wird, hilft ein Griff zum Telefon, wo der Ausfall kurz erklärt kann und die weiteren Schritte besprochen werden.

Von Sebastian Striegel