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Werte spielen bei Takeda eine große Rolle

Jobs im Südwesten im Gespräch mit Mirko Leisse, Ausbildungsleiter bei Takeda-in Singen und Konstanz.
Veröffentlicht am 01.10.2022
Bild: xiaoliangge – stock.adobe.com | Angelika Kessler

Herr Leisse, Takeda Singen hat im Bereich der Ausbildung das Siegel „Best Place to Learn“ erhalten. Wie kam es zu dieser Auszeichnung?

Leisse: Der Ausgangspunkt war, dass wir die Qualität unserer Ausbildung von unabhängiger Seite untersuchen lassen wollten. So haben wir uns auf die Suche nach Anbietern gemacht, die entsprechende Untersuchungen durchführen. Dabei kam es uns auf eine qualitativ fundierte Betrachtung an, da wir von den Ergebnissen auch für die Zukunft lernen wollten.
Wir haben uns dann für den Anbieter AUBI-plus entschieden, weil wir bei unserer Suche den Eindruck gewinnen konnten, dass AUBI-plus kompetent im Bereich Ausbildung ist und die Untersuchung einen qualitativ fundierten Eindruck machte.

Wie lief dann die Untersuchung ab? Wer wurde befragt?

Es war eine umfangreiche Online-Befragung, die einen 360 Grad-Überblick über die Art der Ausbildung ermöglicht. Insgesamt waren es rund 65 Fragen. Der Fragebogen wurde an alle aktuell 50 Auszubildenden sowie an die 28 Auszubildenden, die in den letzten drei Jahren die Ausbildung abgeschlossen haben, verschickt. Zudem wurden alle 80 Ausbildungsbeauftragten in unserem Unternehmen befragt. Die Bearbeitung des Fragebogens war allerdings freiwillig und keine Pflicht. Auch waren die Fragebögen anonymisiert, sodass jeder frei in seinen Antworten war. Alle hatten dann zwei Wochen Zeit, den Fragebogen auszufüllen. Die Rücklaufquote betrug über 80 Prozent, was unsere Erwartungen übertroffen hat.

Eine hohe Rücklaufquote lässt auf eine hohe Motivation, sich zu äußern, schließen, jedoch nicht unbedingt auf eine gute Bewertung. Wie sind die Ergebnisse ausgefallen?

Alle Fragen konnten mit einer Skala von 1 bis 7 beantwortet werden, wobei 1 die schlechteste und 7 die höchste Bewertung darstellt. Aus allen Fragebögen mit jeweils rund 65 Fragen wurde dann unterteilt in Ergebnisse zu den einzelnen Abschnitten das Gesamtergebnis ermittelt.
Grundsätzlich ist es bei dieser AUBI-Plus-Bewertung so, dass ab einem Ergebnis von 5,5 aufwärts das Siegel erteilt wird. Takeda lag sogar bei allen Bewertungen über 6, also bei „sehr gut“. Wir haben so die Untersuchung mit Bravour bestanden und das Siegel „Best place to learn“ erhalten. Mit diesem Siegel dürfen wir jetzt drei Jahre werben.

Was macht denn die Ausbildung bei Takeda so besonders?

Wir haben ein ganzes Bündel an Ausbildungsinhalten, die sehr erfolgreich zusammenwirken. So gibt es zum Beispiel die Einführungswochen gleich zu Beginn, die den Einstieg ins Unternehmen erleichtern. Bei einer Woche auf einer Selbstversorgerhütte ohne Strom und fließend Wasser im Kleinwalsertal wird dabei zum Beispiel die Teamfähigkeit trainiert. Hier werden Aufgaben im Team erarbeitet und dann reflektiert. Unsere Auszubildenden schätzen es sehr, dass wir uns so viel Zeit dafür nehmen, sie kennenzulernen.

Dazu gibt es IT-Schulungen, ein Lernerfolgstraining und einen Werteworkshop. Dabei geht es um die Werte der Takeda-Philosophie Integrität, Fairness, Ehrlichkeit und Ausdauer. Soziale Projekte ergänzen die betriebliche Ausbildung, um den persönlichen Horizont zu erweitern. Außerdem gibt es Kommunikations- und Konfliktseminare.

Das hört sich nach einer sehr werteorientierten Ausbildung an. Wie unterstützen Sie Ihre Auszubildenden fachlich?

Alle Auszubildenden erhalten bei uns eine gut durchgeplante Ausbildung. Schon zu Beginn bekommen alle Auszubildenden einen Plan, in dem der Ablauf der drei Ausbildungsjahre aufgeführt ist.
Unsere gewerblichen-technischen Azubis werden zudem in einer eigenen Lehrwerkstatt geschult, unsere naturwissenschaftlichen Auszubildenden lernen in unserem eigenen Ausbildungslabor. Außerdem haben wir am Standort über 80 Ausbildungsbeauftragte, die die Vermittlung der erforderlichen Kenntnisse vor Ort mit sehr viel Engagement übernehmen. Auch bieten wir die Möglichkeit, an einem unserer weltweit verteilten Standorte während der Ausbildung Auslandserfahrung zu sammeln.

Welche Anforderungen oder Voraussetzungen muss ein Auszubildender mitbringen?

Wir bieten Ausbildungsberufe für jeden Schulabschluss an. Wer einen Hauptschulabschluss hat, findet bei uns genauso eine Berufsausbildung wie jemand mit Abitur. Wir bilden Fachkräfte für Lagerlogistik, Maschinenführer und Anlagenführer, Industriemechaniker und Elektroniker, Chemielaboranten oder Pharmakanten aus – außerdem bieten wir Ausbildungen im kaufmännischen Bereich an sowie zwei duale Studiengänge an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Wo, wann und wie können sich interessierte Schulabgänger für eine Ausbildung bewerben?

Grundsätzlich folgt die Auswahl unserer Auszubildenden einem strukturierten Prozess. Die Ausbildungsplätze sind auf dem Takeda-Stellenportal im Internet ausgeschrieben. Hier können sich Interessierte bewerben. Nach einer ersten Auswahl werden die Ausgewählten zu einem Online-Test eingeladen, die am eigenen Laptop oder PC durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse werden ausgewertet und daraus eine weitere Auswahl vorgenommen. Diese Ausgewählten werden dann zu einem eintägigen Assessment Center eingeladen, an dem auch ein Beobachterteam von Takeda teilnimmt. Der Assessment Center-Tag teilt sich auf in ein Brettspiel am Vormittag und drei Übungen am Nachmittag. Danach gehen wir auf die Bewerbenden zu, die wir gerne als Auszubildende im Unternehmen hätten.

Zudem besteht die Möglichkeit, im Unternehmen ein Praktikum zu absolvieren, um Takeda besser kennenzulernen.

Angesichts des Fachkräftemangels ist es auch schwieriger geworden, passende Auszubildende zu finden. Wie gewinnen Sie Ihre Auszubildenden?

Ja, wir haben die gleichen Rahmenbedingungen wie alle anderen Unternehmen auch und stehen deshalb genauso im Wettbewerb um junge Talente. Neben den bereits erwähnten Praktika pflegen wir Schulkooperationen und sind auf Ausbildungsmessen präsent. Hier bieten wir „Information auf Augenhöhe“, indem unsere Messestände von den aktuellen Auszubildenden betreut werden.

Unsere 15 Ausbildungsplätze waren so bereits im April besetzt. Ein Vorteil dabei sind sicher die guten Ausbildungsvergütungen in der Pharmabranche. Im ersten Lehrjahr sind das immerhin bereits über 1000 Euro im Monat. Ein gutes Argument ist auch die gute Übernahmequote nach dem Ende der Ausbildung, die bei rund 75 Prozent liegt.

Herr Leisse – vielen Dank für das Gespräch!

von Holger Hagenlocher